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Optochromie |
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Um die Farbe und die Gestaltung des natürlichen Lichts und dessen Wirkung geht es bei dieser Arbeit des Schweden Eric H. Olson. Der Begriff "Optochromie" wurde 1964 von dem schwedischen Physiker Erik Ingelstam geprägt. Bei seinen Werken wertet der Künstler die physikalischen Phänomene der Polarisation, der Beugung und der Interferenzen des normalen Lichts aus. Erstmals befaßte sich Olson mit diesem Thema im Jahre 1954. Dabei war es seine Absicht, das weiße Licht mittels physikalischer Maß nahmen zu unterteilen, um hierdurch künstlerische Farbkompositionen erzeugen zu können. Bei dieser Arbeit dienen die Glasscheiben lediglich dazu, Träger und Stabilisatoren zu sein. Die zwischen ihnen befindlichen, schichtenweise eingegossenen Folien dienen dazu, aus dem weißen Licht ein vom jeweiligen Blickwinkel des Betrachters abhängiges Farbenspiel entstehen zu lassen. Auf diese Weise entsteht die Kunst des polarisierenden Lichts. Natürlich kann das dabei zutage tretende Farbenspiel, je nach Ausrichtung der einzelnen Schichten, vom Künstler beeinflußt und gesteuert werden, so daß man von einer bewußten Komposition sprechen kann: "Die aktive optische Komposition der medialen Schichten ist vertikal und gruppiert sich immer um eine zentrale Achse, was eine natürliche Harmonie mit der äußeren Form ergibt. Ich habe eine doppelsymmetrische Form gewählt, weil diese sich am besten in ein Ensemble integriert und ihre Einheit auch dann bewahrt, wenn man das Objekt unter verschiedenen Winkeln betrachtet. Die vertikale Komposition ist eingeteilt in Flächen und Linien, die so organisiert sind, daß die Trennung und Interferenz des Lichts Farben annehmen, welche in einem harmonischen Zusammenhang stehen und von den intensivsten bis zu den gedämpftesten reichen. Zwischen ihnen verwirklicht sich ein unaufhörliches Wechseln von Farbkombinationen und Formen je nachdem was für einen Winkel der Betrachter wählt. Es kann sich auch bis zur farblosen Transparenz reduzieren."1 Olson vereinigt in dieser Arbeit mit dem immateriellen Licht Phänomene wie Natur, Wissenschaft und Kunst, wobei letztere eine Art Vermittlerrolle zwischen den beiden anderen übernimmt. Das immer Gegenwärtige, aber ansonsten nicht Sichtbare, wird erfahrbar: "In den kristallinen Formen, in den Pflanzen, in den Insekten, wie auch im gleicherweise strukturierten Gefieder der Vögel findet der Künstler eine Vielzahl von Informationen über die unendlich präzise Methode, wie die Natur die harmonische Vereinigung von Licht, Farben und Formen verwirklicht. Vor allem ist dies feststellbar in den optischen Manifestationen farbiger Spektren gewisser Vogelarten, wo sich Strukturmotive durch Lichtbrechung und Interferenzen zu wunderbaren Farbakkorden transformieren."2 Der Betrachter begegnet hier einer modernen Version der traditionsreichen Lichtkunst, deren Ursprünge schon weit in die Geschichte, etwa die der mittelalterlichen Kathedralen und darüber hinaus, zurückreichen. Th. R. 1 Eric H. Olson, zit. n.: Eugen Gomringer, Die Kunst des polarisierten Lichtes, in: Ausst. Kat. Eric H. Olson, Galerie von Bartha, Basel, Basel 1980, ohne Seitenangabe [S. 12] 2 Eric H. Olson, zit. n.: siehe Anmerkung 1 Literature:
Inventory Number: 1982-328 Signature: unbezeichnet
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