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Pokal |
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Der Hohlbalusterpokal steht auf einem runden, flach ansteigenden Fuß mit umgeschlagenem Rand, der auf der Oberseite mit einer geschnittenen rundgelegten Blattranke verziert ist. Der Schaft setzt mit zwei wulstigen Scheiben an und setzt sich darüber aus einem Zylinderstück, einem Hohlbaluster auf einer Scheibe sowie zwei Hohlpuffen zwischen Scheiben zusammen. Die unten gerundete Kuppa läuft zum Trinkrand hin konisch auseinander. Die Wandung ist mit einer umlaufenden Landschaftsdarstellung verziert, die sich durch Bäume mit unterschiedlich gestalteter Krone bzw. Laub auszeichnet. Auf einer Seite ist eine teils mit Pflanzen bewachsene, großformatige Ruinenarchitektur mit Bogen und Säule zu sehen. Rechts davon steht eine Marter (?) zwischen zwei Bäumen. Zwischen zwei weiteren Bäumen sind zwei Figuren in langen Gewändern erkennbar, vermutlich zwei Mönche, die in Richtung der Marter laufen. Der Formtyp fand vor allem in Nürnberg in der Blütezeit des Glasschnitts im 17. und 18. Jahrhundert Verwendung, vgl. Sabine Tiedtke: Nürnberger Glasschnitt im Detail. Neue Zuschreibungskriterien für den Nürnberger Glasschnitt im 17. und beginnenden 18. Jahrhundert und ihre Anwendbarkeit erörtert am Bestand des Germanischen Nationalmuseums, Diss. Erlangen 2020, Online-Publikation: https://opus4.kobv.de/opus4-fau/frontdoor/index/index/docId/13880, Nr. 7, 9, 10. Vergleichbar gestaltete umlaufende Landschaftsdarstellungen finden sich ebenfalls auf den in Nürnberg verzierten Gläsern, zum Beispiel auf einem signierten Becher von Paulus Eder, vgl. Tiedtke 2020, Nr. PE 5, aber auch bei Hans Wolfgang Schmidt, vgl. Tiedtke 2020, Nr. 1, 2. Allerdings fehlen für eine sichere Zuschreibung an ihn weitere eindeutige Indizien, wie die Gestaltung des Laubs aus sich kreuz und quer überschneidenden länglichen Vertiefungen oder Figuren mit massig gestaltetem Körper und dünnen Beinen. Eine Parallele zu seinen Arbeiten stellt aber die Blattranke auf dem Fuß dar, die in vergleichbarer Gestaltung auf von Schmidt signierten sowie ihm zugeschriebenen Arbeiten zu finden ist, vgl. Tiedtke 2020, Nr. HWS 6, Nr. 1, 2. (Sabine Tiedtke) Inventory Number: Gl046 Photographer: Sönke Ehlert Image rights: Jürgen und Maria Elisabeth Rasmus Stiftung |
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