Siegelabruck des Wappenstempels der Familie von Graffen:
"Auf dem Schild ein Palmenbaum aus einem Dreiberg wachsend, dahinter ein nach rechts aufspringender Hirsch. Als Helmzier ein aufliegender Helm mit aufsitzender Helmdecke, bekrönt mit einer Freiherrenkrone, aus dieser wiederum ein Palmbaum wachsend, dahinter ausgebreite Flügel. (Gerhard Graf, Karlsruhe; schriftliche Mitteilung).

Das Wappen derer von Graffen ist durch Kaiser Leopold I. mit dem Adelsbrief vom 5. Juni 1662 für die Verdienste von Johann von Graffen (um 1615-1663) verliehen worden. Die Familie stammt aus Oberösterreich. Dieser Johann trat in die Dienste des Herzogs Adolf Friedrich I. von Mecklenburg-Schwerin. - Sein Sohn

.. Nikolaus von Graffen (* um 1659 in Rostock, ? 1713 in Friedrichstadt) war von 1696 bis 1702 Staller (Statthalter) für Eiderstedt unter dem gottorfer Herzog Friedrich IV., verlor dieses Amt durch eine Intrige, kehrte aber 1707 als Oberstaller über Eiderstedt, Everschop und Utholm zurück: Hierbei übte er die unmittelbare Aufsicht über die Verwaltung von Landschaft und Kirchspielen aus und stand über dem Staller der Landschaft. Alle in Vertretung des Landesherren erteilten Verfügungen trugen die Unterschriften der beiden Beamten, aber nur das Siegel des Oberstallers.

Bereits Nikolaus von Graffens Amtsführung als Staller war nicht frei von Auseiandersetzungen der Landesvorsteher mit der Herrschaft, da diese mit dessen Ernennung das "Stallerprivileg von 1679" verletzt sahen und Nikolaus nicht das Vertrauen der Bewohner gewinnen konnte. Ebenso gab es erneuten Streit bei der Einrichtung des Amtes des Oberstallers.

Das unscheinbare Siegel ist somit ein wichtiger Beleg für die Geschichte der Selbstverwaltung der Landschaft Eiderstedt!

Inventory Number: AB 1751

Image rights: Museum der Landschaft Eiderstedt