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Eva mit Kain und Abel |
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Die lebensgroße Bronzeplastik der Bildhauers Adolf Brütt zeigt eine unbekleidete junge Mutter mit zwei kleinen Kindern auf dem Arm. Während das eine Kind den Hals der Mutter umschlingt und über die Schulter nach hinten blickt, ruht das zweite Kind im rechten Arm der Mutter. Ganz deutlich sind hier zwei verschiedene Charaktere dargestellt, ein eher aktives Kind und ein eher ruhiges Kind. Der heutige Titel der Arbeit „Eva mit ihren Kindern“ bezieht sich auf die biblische Erzählung der Genesis (4,1-16). Eva ist nicht nur die biblische Urmutter der Menschheit. Da der ältere Bruder Kain später der Mörder seines Bruders Abel wird, erfährt die Plastik durch diese Bezeichnung eine starke inhaltliche Aufladung. Unwillkürlich deutet man die unterschiedlich charakterisierten Kinder und sieht in dem nach hinten schauenden Kind den älteren Bruder Kain, der später Abel töten wird. Die Nacktheit der Frauenfigur unterstützt diese Interpretation. Während Kain und Abel in der biblischen Überlieferung nicht eindeutig als Zwillinge bezeichnet werden, gibt es aber christliche, jüdische und muslimische Legenden, die die beiden als Zwillinge deuten. Brütt selbst hat die Figur nicht bezeichnet, sondern nur signiert und datiert; das gilt auch für die kleinen Bronzemodelle, die er für den Handel schuf (48 cm). Adolf Carl Johannes Brütt wurde 1855 in Husum geboren und in Kiel zum Steinmetz ausgebildet. Er studierte an der Akademie der Künste Berlin, wo er sich 1883 als Bildhauer selbständig machte. Mit erzählerischen Bronzen wie dem Fischer („Gerettet“, 1887, jetzt in Flensburg), der hier behandelten Figur „Eva“ von 1889 oder der „Schwerttänzerin“ vor dem Rathaus Kiel (1891–1893), wurde er schnell berühmt. U.a. inspiriert durch Rodin fand er um die Jahrhundertwende zu einer neuen Formensprache. 1905 berief ihn sein Freund Hans Olde zum Aufbau des Neuen Weimar als Professor für Bildhauerei an die Weimarer Kunstschule. Literature:
Inventory Number: 1916-143 Old inventory number: 1916/143 Signature: signiert Wo: Sockel Was: ABrütt 89. Photographer: C. Dannenberg Image rights: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf
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