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Möpseteppich (Fünf Möpse) |
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1899 entwarf Heinrich Sperling einen "Möpseteppich", auf dem drei Möpse und zwei Spitze einen Waldweg entlang laufen. Der Teppich ist als Parodie auf Otto Eckmanns Wandbehang "Fünf Schwane" zu verstehen. Ein Exemplar des Schwanenteppichs hing in der Villa Hügel des Stahlfabrikanten Friedrich Alfred Krupp in Essen, in der Heinrich Sperling häufiger Gast war. Bei einem Besuch im Jahr 1899 war der Hausherr offenbar nicht zugegen, wohl aber seine Tochter Barbara. Mit ihr kam der Künstler auf die Idee, ein Pendant des Schwanenteppichs zu entwerfen. Für jeden Zeitgenossen war die Anspielung auf das Satireblatt "Simplicissimus" unübersehbar. Eine von Thomas Theodor Heine gezeichnete Bulldogge war das Wappentier dieser Zeitschrift. Das Tier symbolisierte die Aggressivität, mit der das Blatt von 1896 bis 1914 gegen den preußischen Obrigkeitsstaat, gegen Militarismus, Bürokratie. Standesdünkel und Doppelmoral ankämpfte. Als Reichstagsabgeordneter und Rüstungsfabrikant war Alfred Krupp geradezu eine Personifikation des attackierten Systems. Es spricht also für eine gute Portion Selbstironie, dass Krupp zehn Exemplare des Möpseteppichs für private Zwecke in Scherrebek in Auftrag gab. Weitere Exemplare wurden nicht hergestellt, da bis zum Tode Krupps im November 1902 und dem bald darauf folgenden Konkurs der Webschule die rechtliche Frage der weiteren Vervielfältigung nicht geklärt werden konnte. Literatur:
Inventarnummer: 24896 Signatur: Webzeichen (u. r.:: Spatz mit schleswig-holsteinischer Fahne, 1899) Abbildungsrechte: Museumsberg Flensburg
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