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Heiligenstange |
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Auf hoher Stange sitzt eine sechsseitige Konsole, die eine verlorene Schnitzfigurengruppe (Verkündigung?) getragen haben könnte, eingefaßt von einem umlaufenden niedrigen Kreuzblumenkamm mit vier Standplätzen ebenfalls verlorener Statuetten. An zwei Seiten erheben sich nach oben hin schlanker werdende Strebepfeiler mit Fialenbesatz, die durch filigranes Maßwerk miteinander verbunden sind. An ihnen finden sich zwei weitere Plätze für verlorene Statuetten unter Baldachinen. Eine Kerzenhalterung ist nicht erkennbar. Die beiden im Konsolenboden erhaltenen Stecklöcher links und rechts der ajourierten Maßwerkbahn scheinen auf zwei Figuren hinzuweisen, die hier ursprünglich befestigt waren und von insgesamt sechs Statuetten in zwei Rängen umgeben wurden. Die Maßwerkformen mit ihrem weichen, kurvigen Verlauf, der von wiederholten Kielbogenmotiven bestimmt wird, begründen - abweichend von Wittstock - eine Datierung nicht vor dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts. Auch die gedrehten Kolonettenschäfte des Fialenschmuckes und der Zuschnitt der Krabben stehen einem früheren Zeitansatz entgegen. Das Fehlen eines Kerzentellers scheint darüber hinaus gegen einen Lichterbaum (vgl. Inv. Nrn. 1892-132, 1892-133, 222a) zu sprechen, so dass es sich in diesem Falle um das seltene Beispiel einer Heiligenstange handeln dürfte, die - trotz ihrer beträchtlichen Höhe - möglicherweise bei Prozessionen Verwendung fand. Nach Albrecht 2005, Kat. Nr. 128 Inventarnummer: 2004-128 Abbildungsrechte: St. Annen-Museum |
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