Das Modell zeigt die zwischen 1855 und 1951 der Flußschiffahrt in Friedrichstadt dienende Passageschleuse zwischen Treene und Eider. Infolge der Abhängigkeit der Eider von der Nordseetide kam es bei Flut regelmäßig zum Rückstau des Flußwassers über Friedrichstadt hinaus (bis Rendsburg und noch weiter), was oft zu Überschwemmungen und Deichbrüchen Anlaß gab. Davon war auch der Wasserspiegel der bei Friedrichstadt in die Eider mündenenden Treene betroffen. Mit der Aufstau-Schleuse für die Treene sollte für Friedrichstadt eine "Wasserlösung" erreicht werden. - Einhundert Jahre später (1951-1956) wurde die Treenemündung ausgebaut und die alte Schleuse durch eine Staustufe bei der Wassermühle ersetzt, die Schiffspassage damit unterbrochen.
- Das Vorbild besaß drei sogenannte Stemmtore: Dies sind wandständig drehbare Torflügel, welche vom gegenläufigen Strom bewegt und gegeneinander "gestemmt" werden, wobei sich das Tor schließt. - Im Verlauf der Flußrichtuung der Treene folgten: Das "Ebbetor", welches sich öffnete, wenn die Eider - tideabhängig - bei Ebbe in die Nordsee abfließt. Danach folgte das "Fluttor", welches sich beim tideabhängigen Rückstau des Eiderwassers schloß, um das Einfließen des Wassers in die Treene zu verhindern. Als zusätzlicher Schutz folgte zuletzt das noch höhere Sturmfluttor. Die Schleuse besaß keine Kammer - die Schiffspassage durch die Schleuse war möglich, wenn die Wasserspiegel beider Flüsse Gleichstand anzeigten.
- Die Alte Schleuse wurde unter dem dänischen König Friedrich VII. erbaut, was auch am Modell abzulesen ist, ebenso wie der Name des Schleusenbauer und die Dauer der Bauzeit.

Inventarnummer: AB 444

Signatur: bezeichnet und datiert (Rechte Mauer der Kammer: R. Carstensen / 1854-55)

Signatur: bezeichnet (Linke Mauer der Kammer: F VII R)

Abbildungsrechte: Museum der Landschaft Eiderstedt