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Stereoskop

Objektbezeichnung:Stereoskop
erweiterte Objektbezeichnung:Stereo-Bildbetrachter
Sachgruppe:visuelle Medien und Zubehör
Datierung:Anfang 20. Jahrhundert
Maße:L: 31,5 cm, B: 14 cm, H: 19,5 cm
Material:Metall
Holz
Samt
Stereoskop aus Holz mit Linsen aus Glas. Das Stereoskop wird mit Hilfe eines Haltestabes vor die Augen gehalten, dass Bild wird in das hinter den Linsen befindliche Gestell geklemmt.

Stereoskope, oder auch Stereo-Bildbetrachter, sind Apparate durch die so genannte Stereobilder (Zeichnungen oder Fotografien) betrachtet werden. Stereobilder bestehen aus zwei nahezu identischen Abbildungen, die jedoch jeweils aus einem leicht anderen Blickwinkel gezeichnet oder fotografiert wurden. Betrachtet man das Bild mit den beiden nebeneinander angeordneten Abbildungen durch ein Stereoskop, erscheint dieses dreidimensional. Erste Stereoskope wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Sir Charles Wheatstone konstruiert. Mit Hilfe von Spiegeln wurde jedem Auge nur ein Bild sichtbar gemacht, dadurch erschien der räumliche Effekt.

Mit der Verbreitung der Fotografie, ab 1839, wurden auch stereoskopische Doppelaufnahmen hergestellt, die es bis dahin nur in gezeichneter Form gab.
1849 stellte Sir David Brewster (1781??1868), schottischer Physiker und Privatgelehrter, die erste Zweiobjektiv-Kamera vor, mit der man zum ersten Mal bewegte Schnappschüsse stereoskopisch festhalten konnte. Bis dahin mussten die Stereohalbbilder nacheinander belichtet und die Kamera zwischen den beiden Aufnahmen im Augenabstand verschoben werden, was bei bewegten Motiven zu unterschiedlichen Bildinhalten führen konnte, die keinen räumlichen Eindruck ermöglichten. Im selben Jahr vereinfachte Brewster das Stereoskop, indem er die Spiegel durch linsenartig gebogene Prismen ersetzte. Stereoskope dieser Art mit Papierbildserien waren im 19. Jahrhundert allgemein in Gebrauch.
Wenn man durch eine zwischen den Bildern befindliche senkrechte Scheidewand dafür sorgt, dass jedes Auge nur das ihm zugehörige, nicht aber das für das andere Auge bestimmte Bild sieht, so ist eine weitere Vorrichtung, um die Bilder zur Deckung zu bringen, nicht nötig.

Um 1900 erlebte die Stereofotografie einen Boom. Stereoskope für zu Hause wurden populär. Verlage boten Stereoskopkarten aus aller Welt an. Aufgrund des höheren technischen Aufwands hat sie sich die Stereofotografie jedoch nie dauerhaft durchgesetzt. Ab 1910 wurde die Stereofotografie immer mehr vom neuen Medium Film verdrängt.

Inventarnummer: 1993-0312-0090

Abbildungsrechte: Industriemuseum Elmshorn