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Rasiermesser

Objektbezeichnung:Rasiermesser
Sachgruppe:Rasiermesser
Frisör
Handwerk
Barbier
Haar- und Bartpflege
Hersteller:
Paul Rosenkaimer
Datierung:1930er Jahre
Maße:Werk: Länge: 23,5 cm; Breite: 1,5 cm
Material:Celluloid
Stahl
Rasiermesser mit Griff des Solinger Herstellers Paul Rosenkaimer aus lachsfarben marmoriertem Celluloid in den die Klinge eingeklappt werden kann. Die Klinge verfügt über einen Hohlschliff und einen sogenannten Rundkopf - durch die fehlenden Kanten war die Verletzungsgefahr geringer, allerdings konnte der Bart auch nicht so genau modelliert werden. Goldene Prägung auf dem Griff: "Parosa"(Griff). Prägung auf der Klinge: „Parosa-Solingen“. Die untere "Spitze" der Klinge ist abgebrochen.

Paul Rosenkaimer fertigte in den 1920er und 1930er Jahren unter dem Markennamen "Parosa" Rasiermesser. Am 24. Mai 1937 kaufte er den Rasiermesserhersteller "Carl Linder" auf, der ohne Nachfolger war. Unter dem Namen "Linder Nachf." produzierte Rosenkaimer weiterhin Rasiermesser. Allerdings wurde die Produktion durch den Zweiten Weltkrieg erschwert, zumal Rosenkaimer und sein Sohn Siegfried 1943 in die Armee eingezogen wurden. Die Ehefrau blieb in Solingen, kam allerdings am 31. Dezember 1944 bei einem Bombenangriff ums Leben, der auch Haus und Werksgebäude zerstörten. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges bauten Paul Rosenkaimer und sein Sohn die Firma wieder auf und begannen erneut mit der Produktion. Das Unternehmen befindet sich heute in der Hand der dritten Generation der Familie Rosenkaimer.

Ein Rasiermesser ist ein Messer, das meist zur Nassrasur, seltener auch zur Trockenrasur verwendet wird. Die Klinge wird bei der Lagerung aus Sicherheitsgründen in den Griff eingeklappt. Rasiermesser müssen besonders scharf geschliffen sein. In der Regel wird diese Schärfe durch einen so genannten Hohlschliff und durch eine hohe Härte des Stahls erzielt.
Nach der Rasur muss die Klinge gründlich gereinigt, getrocknet und geölt werden. Da Rasiermesser in der Regel nicht aus rostfreiem Stahl bestehen, sind sie besonders anfällig für Rost. Zudem wird ein Streichriemen aus Leder verwendet, um den mikroskopisch feinen Grat der Messerschneide, der nach der Rasur winzige Unebenheiten aufweist, wieder aufzurichten. Wird ein Rasiermesser nach dem Abziehen am Lederriemen nicht mehr scharf genug für eine Rasur, wird es mit Hilfe eines Abziehsteins geschärft. Im Gegensatz zum Abziehen auf dem Lederriemen, wobei der beim Rasieren verformte Grat aufgerichtet wird, schleift man beim Abziehen auf dem Stein Material ab.
Durch die Erfindung von Rasierklinge und Rasierhobel durch King Camp Gillette wandelte sich die Rasur. Das klassische Rasiermesser wurde aus hygienischen Gründen zugunsten Apparaten mit Wechselklingen, die auch leichter zu handhaben sind, mehr und mehr zurückgedrängt. Auch wegen der zunehmenden Verbreitung von elektrischen Rasierern findet das Rasiermesser heute nur noch selten Anwendung.

Inventarnummer: 1997-0097

Signatur: geprägt Wo: Griff Was: Parosa

Signatur: geprägt Wo: Klinge Was: Parosa Solingen

Abbildungsrechte: Industriemuseum Elmshorn