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Tromblongewehr

Objektbezeichnung:Tromblongewehr
erweiterte Objektbezeichnung:Tromblon
Sachgruppe:Handfeuerwaffen (Kriegswesen / Militär)
Ort:Kaukasien
Türkei
Datierung:1813 - 1815
Maße:L: 88 cm, Gewicht: 1700 g
Material:Holz
Eisen
Elfenbein
Ebenholz
Gold (Tauschierung)
Schmuckstein
Messing
Technik:graviert
tauschiert
intarsiert
Voll geschäftetes Tromblongewehr mit goldtauschiertem Miquelet-Steinschloss und ornamental graviertem Lauf mit oval trichterförmiger Mündung. Kolben und Schaft sind gleichmäßig mit kleinen Messingnägeln beschlagen und reich mit ornamentalen Intarsien aus Elfenbein, Ebenholz und Schmuckstein im osmanischen Stil verziert. Das Schlossblatt trägt ein rundes Beschlagzeichen, unterhalb der Laufmündung befindet sich ein eingraviertes Ornament mit einem wolfartigen Tier. Dieses Tromblongewehr ist vom kaukasisch-türkischen Typ, wie er von den Kosaken- und Kalmückenregimentern der alliierten Nordarmee im napoleonischen Krieg 1813-1815 getragen wurde. Während des sog. Kosakenwinters 1813/14 besetzte die, aus Schweden, Preussen und Russen bestehende Nordarmee die dänischen Herzogtümer Schleswig und Holstein. Darunter waren auch ca. 2.000 Kosaken auf russischer Seite. Gefechte bei Bornhöved und Sehestedt sowie die Einschließung von Glücksburg und der Festung Rendsburg zwangen Dänemark zu Kapitulation. Mit dem Frieden von Kiel (14.01.1814) verlor Dänemark Norwegen an Schweden und musste auf Seite der Alliierten eigene Truppen gegen Frankreich aufstellen. Besonders die Zivilbevölkerung hatte in diesen harten Wintermonaten unter der Belagerung der alliierten Truppen zu leiden. Nachdem durch die russische Einquartierung die Vorräte des Magazins in Elmshorn fast verbraucht waren, wurde aus den Nachbargemeinden Nachschub angeliefert, um Plünderungen zu verhindern. Erst 1815 rückten dann auch die letzten russischen Truppen aus Holstein ab. Bei dem Gewehr wird es sich daher wahrscheinlich um eine Beutewaffe handeln.

Inventarnummer: A-0438

Signatur: Stempel (Schlossplatte: rundes Beschlagzeichen)

Signatur: eingraviert (Unterseite Mündung)

Abbildungsrechte: Industriemuseum Elmshorn