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Kohlebügeleisen

Objektbezeichnung:Kohlebügeleisen
erweiterte Objektbezeichnung:Kohleneisen
Datierung:4. Viertel 19. Jahrhundert
Maße:H: 24,5 cm, B: 13,2 cm, L: 21 cm
Material:Messing
Textilien (Griffumwicklung)
Technik:gegossen
Kohleneisen aus Guß mit Segmentöffnungen

Das Kohleneisen zeichnet sich durch einen geschlossenen Hohlkörper mit aufklappbarem Deckel zur Aufnahme von glühenden Kohlen aus. Die erforderliche Luftzufuhr für die Glut wurde durch die Öffnungen im Gehäuse erzeugt und durch Hin- und Herschwenken oder mit Hilfe eines Blasebalgs angefacht. Die Asche fiel durch einen über dem Boden liegenden Rost und konnte an der Rückwand durch eine Klappe entfernt werden. Kohleneisen aus Guß mit Segmentöffnungen wurden erst ab 1870 hergestellt.

Das vorliegende Modell aus Messing zeichnet sich an den Seiten jeweils durch eine längliche Segmentöffnung im Bodenbereich aus. Das Gehäuse verfügt im Randbereich zudem auf jeder Seite über eine länglichen Ausschnitt von unterschiedlicher Größe, der ebenfalls für eine Luftzufuhr sorgte.
Der aufklappbare Deckel ist mit einem gegossenen, angeschraubten Bügeleisen-Griff mit einer textilen Umwicklung versehen. Der Griff verfügte vermutlich ehemals über einen Holzgriff. Die sekundäre Umwicklung ist mit einer Packetschnur fixiert und weist ein ornamentales Muster auf. Der weißgrundige, nun mehr bräunlich-vergilbte Stoff war ehemals sehr farbenfroh bedruckt, wie die innere Umwicklung erkennen lässt.
Der Deckel weist mit den schwach lesbaren Inschriften "14", "FAGLE..", "..LMAN" und "..GED.." vermutlich auf den Hersteller und das entsprechende Fabrikationsmodell hin. Der Bügeleisen-Griff verdeckt zum Teil durch seine Verschraubung die genannten Inschriften.
Als Deckelverschluss dient ein seitwärts beweglicher Metallverschluss, der nicht mehr fest verschraubt ist. Neben der Verschraubung fehlt der lose Rost im Inneren des Gehäuses.
Auf der Rückseite des Gehäuses befindet sich eine weitere längliche Segmentöffnung, durch die vermutlich die Asche entfernt wurde. Das Kohleneisen lässt sich auf Grund der langen Herstellungsdauer nicht genau datieren. Das vorliegende Stück stammt aus einer holsteinischen Privatsammlung, die dem Volkskunde Museum 2006 geschenkt wurde.

Literatur:
  • Strobel, Marianne: Alte Bügelgeräte. Eine Kulturgeschichte des Bügelns, München: J. Strobel & Söhne GmbH & Co., 1987

Inventarnummer: 2010VK41

Abbildungsrechte: Freilichtmuseum Molfsee - Landesmuseum für Volkskunde