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Bolzenbügeleisen

Objektbezeichnung:Bolzenbügeleisen
erweiterte Objektbezeichnung:Bolzeneisen, Ochsenzunge
Datierung:19. Jahrhundert
Maße:H: 19 cm, L: 20,8 cm, B: 8,7 cm
Material:Eisen
Holz (Griff)
Technik:gegossen
Bolzeneisen mit langer, schmaler und halbrunder Form, sog. Ochsenzunge

Das Bolzeneisen mit langer, schmaler und halbrunder Form wird auf Grund seiner Gestaltung und der Form des Bolzens, der optisch an eine Rinderzunge erinnert, umgangssprachlich auch als "Ochsenzunge" bezeichnet. Bei dieser Art von Bolzenbügeleisen befindet sich der Verschluss auf der Rückseite und hat die Form einer seitlich zu öffnenden Klappe. Vereinzelt weisen die "Ochsenzungen" statt der Klappe auch nur einen Schlitz auf. Hinter ihm verbirgt sich der im Feuer zu erhitzende Bolzen, welcher mittels einer Spezialzange gewechselt werden konnte. Diese offene Konstruktion wurde insbesondere von einigen Bügeleisenherstellern in Belgien und Nordfrankreich favorisiert. Ein hoher Bolzenverschleiß und das zeitaufwendige Verfahren führten in den 1920er Jahren zu einer Einstellung der Bolzeneisenherstellung.

Das vorliegende Modell aus Gußeisen besitzt einen angeschraubten Griffholm mit Griffschutz und halbrundem Holzgriff. Der Griffschutz weist eine floral-ornamentale Verzierung auf. Ein seitlicher Klappenschutz ermöglichte den Bolzenwechsel. Der Hitzerost besteht aus zwei Längsrillen mit einem Dreieck dazwischen. Davor ist die Größenbezeichnung "21" eingegossen. Der Bolzen, der im hinteren Drittel ein Loch zur Entnahme mit einer Zange aufweist, füllt den Hohlraum aus. Das vorliegende Stück stammt aus einer holsteinischen Privatsammlung, die dem Volkskunde Museum 2006 geschenkt wurde.

Literatur:
  • Strobel, Marianne: Alte Bügelgeräte. Eine Kulturgeschichte des Bügelns, München: J. Strobel & Söhne GmbH & Co., 1987

Inventarnummer: 2010VK61

Abbildungsrechte: Freilichtmuseum Molfsee - Landesmuseum für Volkskunde