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Philemon und Baucis |
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Manche Gärten sind Attacken | Ian Hamilton Finlay gilt als Künstler, verstand sich selbst aber als Dichter. Sein künstlerisches Werk bewegt sich im Spannungsfeld zwischen verschiedenen bildnerischen Gattungen, Konkreter Poesie und politischer Agitation. Der Landschaftsgarten Little Sparta in Pentland Hills ist sein Lebenswerk und seine Autobiografie: ein nördliches Arkadien, das ihm als Basis für künstlerische Angriffe auf die Missstände der Gegenwart diente. Manche Gärten sieht man als Zufluchtsorte, obwohl sie in Wirklichkeit Attacken sind, hat Finlay einmal notiert. Sparta war keine friedliche Stadt, und Little Sparta kein friedlicher Garten. Hinter den Denkmälern, in Stein gemeißelten Zitaten, Aphorismen und Gedankenfetzen verbirgt sich eine bitterböse und sarkastische, gelegentlich aber auch spielerisch-humorvolle Kampfansage gegen die Banalität der Welt, gegen Krieg und Kommerz. Die beiden Gedenktafeln Philemon und Baucis im Gerisch-Park verweisen auf das arme, aber gastfreundliche Paar Philemon und Baucis, das den Göttern Nachtquartier gewährte. Zum Dank dafür erhielten sie einen Tempel und wurden nach dem Tod in zwei nebeneinander stehende Bäume verwandelt. Finlay beklagte stets die Pietätlosigkeit seiner Zeitgenossen. Das antike Paar fand vor seinen strengen Maßstäben Gnade und wird hier zum Symbol einer idealen, arkadischen Gesellschaftsform, in der Besitz und Reichtum keine Rolle spielen. Inventarnummer: iafi1 Abbildungsrechte: Herbert-Gerisch-Stiftung
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