Dieses BENGALL-Rasiermesser aus dem frühen 18. Jahrhundert weist noch die typischen Merkmale auf: Vollschliff, fast gerader Rücken als Übergang in den Erl (Hals), kleiner Sporn oder Angel und gerader Kopf. Die gestanzte Form wurde zusätzlich durch den Schliff verschönert. Für das Alter glänzt die Klinge noch immer sehr. Die Schneide ist noch leicht gebogen wie es bei diesen frühen Klingen oft ist. - Die Schale aus gelbbraunem Horn wird am Kopfende durch einen extrem grossen Niet fixiert und mit Scheiben unterlegt. Entsprechend der damaligen Formgebung wirken die Schalenhälften gerade und gleichmäßig breit. An der Angelnietung befinden sich an beiden Schalenhälften eingefeilte Einkerbungen, die an der Angel aber fehlen. Die ästhetische Biegung der Schale ist ein Kind späterer Zeiten, besonders das des 20. Jahrhundert. Der Niet an der Angel ist von beiden Seiten ohne Scheibe gehämmert. Hornschalen neigen mit dem Alter zum Verziehen, manchmal auch zum Abblättern (Abschilfen). Dies ist hier nicht erfolgt.

Inventarnummer: RM114

Signatur: Schriftzug (Hals vorn: Markenname BENGALL, Cast.(?), STF,)

Abbildungsrechte: Herr Zopfs Friseurmuseum