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Alles rosa, alles blau?! Kinderwelten gestern und heute

Ab dem: 02.04.2017
Bis zum: 03.12.2017
Veranstalter:Industriemuseum Elmshorn
AnschriftCatharinenstraße 1
25335 Elmshorn
Link zum Museum : http://www.indu[..]
Ob Ballspiele auf der Straße, der Lieblingsteddy, sorgsam gehütete Puppen oder die heiß ersehnte Eisenbahn: Mit den Objekten der Kindheit verknüpfen sich zahlreiche Erinnerungen. Mädchen übten sich lange Zeit vor allem als treu sorgende Puppenmütter, Jungen führten Miniatursoldaten an oder tüftelten an technischem Spielzeug. Erst seit den späten 1960er Jahren brachen diese Rollenmuster allmählich auf. Heute vermarkten Spielwarenhersteller ihre Produkte jedoch wieder nach Geschlechtern getrennt.
Die Sonderausstellung widmet sich Mädchen- und Jungenwelten zwischen 1900 und 2000 am Beispiel der Stadt Elmshorn. Anschaulich vermitteln Spielzeug, Fotografien und Erinnerungen einen Einblick in Kinderwelten vom Kaiserreich bis heute.

Farbenspiel.
Heute scheint es selbstverständlich: Spielzeug und Kleidung in Rosa ist für Mädchen. Für Jungen dominieren Blautöne. Noch um 1900 sah das jedoch anders aus. Wurden Rosa und Blau überhaupt einem Geschlecht zugeordnet, geschah dies meistens genau andersherum. Als abgeschwächte Variante der Farbe Rot, Farbe der Macht und des (Helden-)Blutes, galt Rosa oft als Jungenfarbe. Blau dagegen wurde als Farbe der Jungfrau Maria häufig den Mädchen zugeordnet. Die Umdeutung der Farben erfolgte erst allmählich.
Mädchenspielzeug – Jungenspielzeug.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Frage, wie sich nicht nur in der Farbsymbolik, sondern gerade auch im Spielen die geschlechtsspezifische Erziehung von Mädchen und Jungen im 20. Jahrhundert niederschlug. Neben Unterschieden wird dabei auch das gemeinsame Spielen in den Blick genommen.
Typisches Spielzeug für Mädchen waren vor allem Puppen samt Zubehör wie Puppenstuben, Puppenwagen oder Kinderherde. Spielerisch übten sie damit die Rolle als Mutter und Hausfrau ein. Das klassische Spielzeug für Jungen setzte dagegen auf Technik und Kampf, wie zum Beispiel Militärspielzeug, Baukästen oder Eisenbahnen.
Spielen auf der Straße.
Bis in die 1970er Jahre hinein nimmt das Spielen auf der Straße eine wesentliche Bedeutung in den Kindheitserinnerungen ein. Mädchen wie Jungen verbrachten viel Zeit draußen und kannten zahlreiche Spiele wie Hinkepott, Murmeln, Springtau oder Ballspiele.
Neue Zeiten?
Mit den 68er-Protesten und der neuen Frauenbewegung gerieten um 1970 die traditionellen Geschlechterrollen und Erziehungsideale in die Kritik. Mädchen und Jungen sollten frei und gleichberechtigt spielen, ohne die alten Muster zu wiederholen. Dies wird heute jedoch wieder vielfach diskutiert. Angesichts der (nicht nur) in der Spielzeugbranche allgegenwärtigen Trennung in Prinzessinnen in Rosa und Abenteurer in Blau scheinen alte Stereotype neuen Aufschwung zu erhalten.
di-sa 14-17, so 11-17