Zurück zur Veranstaltungssuche | |||||||||||||
|
|||||||||||||
Tsingtau, eine deutsche Marinestadt in China 1897-1914 - Wilhelminische Architektur in Fernost
|
|||||||||||||
Lichtbildvortrag von Prof. Dr. Ingo Sommer, Berlin. Der heutige Besucher der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao in der Provinz Shandong reibt sich verwundert die Augen, wenn er die Altstadt, also das ehemals von Deutschen Marinern so genannte Tsingtau durchwandert: Viele der einstmals deutschen Gouvernementbauten, Residenzen, Kasernen, Landhäuser, Schulen, aber auch Bahnhof, Seemannshaus und Post sowie ungezählte Wohngebäude werden noch heute genutzt und sind gut erhalten. Auch manche später hinzugekommenen Bauten weisen europäische Stilmerkmale auf. Der Architekturhistoriker Ingo Sommer wird nicht die chinesische Achtmillionen-Metropole Qingdao in den Mittelpunkt stellen, sondern die historische Kolonialbaukunst von Tsingtau. Er wird ein Kapitel deutscher Architektur in China aufblättern, das durch den dynamischen Städtebau der Gegenwart leicht in Vergessenheit geraten könnte. Es begann vor 120 Jahren, als die Deutsche Marine 1897 die Bucht von Kiautschou besetzte und die wilhelminische Musterstadt Tsingtau plante. Zwei Kulturen stießen am Gelben Meer aufeinander: Die traditionsreiche chinesische Baugeschichte und die auftrumpfende Imponierarchitektur unter Kaiser Wilhelm II. In den wenigen Jahren der deutschen Herrschaft schufen sich die kaiserlichen deutschen Marinebaubeamten ihre norddeutsche Heimat: Hafen- und Werftanlagen, Garnisonbauten, Verwaltungsgebäude, Sozialbauten, Kirchen, Bildungsbauten, Strandanlagen, Wohnhäuser und Gewerbebauten. Die Fassaden der wilhelminischen Gebäude waren wie in der Heimat Rückgriffe auf vergangene Stile und Moden als Ausdruck traditioneller politischer Ziele. Dabei waren sie aber in Konstruktion und Grundriss modern. Genauso modern wie das städtebauliche Gesamtkonzept von Tsingtau, das in Bodenordnung, Infrastruktur, Stadthygiene, Blockaufteilung und Freiraumgestaltung tatsächlich musterhaft war. Eintritt frei - ohne Anmeldung 15. Okt. bis 14. April: di-so 10-17 Uhr 15. April bis 30. April: täglich 10-18 Uhr Ab 1. Mai 2017 neue Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr, Sa, So: 10-18 Uhr Do: 11-20 Uhr Montags geschlossen |
Name des Museums
Titel des Bildes
Titel des Bildes