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Konfrontationen – Brahms und Frankreich

Ab dem: 01.07.2017
Bis zum: 16.12.2017
Veranstalter:Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck
AnschriftJerusalemberg 4
23568 Lübeck
Link zum Museum : http://www.brah[..]
Der deutsch-französische Krieg von 1870/71 verfestigt die Idee einer "Erbfeindschaft" zwischen den beiden Nachbarländern. Frankreich wird durch die Kaiserproklamation im Spiegelsaal von Versailles ebenso gedemütigt wie durch die triumphale Siegesparade am 1. März 1871 auf den Champs-Élysées. Das Triumphlied op. 55 von Brahms ist nach eigenen Worten eine seiner "politischen Betrachtungen über dies Jahr". Das Verhältnis des Hamburgers zu Frankreich und zur französischen Musikkultur ist indes weitaus differenzierter, wie die Exponate der Ausstellung erstmals zeigen.

So bewundert der »tiefsinnig-deutsche« Brahms den Wahlfranzosen Chopin. Seine Bearbeitung der Chopin-Etüde op. 25 Nr. 2 ist im Autograf zu sehen. Brahms, der nie eine Oper komponiert, bewundert Bühnenwerke von Georges Bizet: Er schwärmt geradezu für die Carmen, die er »eine ganz besondre Geliebte von mir« nennt (1883). Schon im Dezember 1853 trifft der junge Brahms Hector Berlioz in Leipzig. Zu den Schätzen seiner Bibliothek gehört später ein Berlioz-Autograf, sowie die Instrumentationslehre des Franzosen und die monumentale Biografie Hector Berlioz von Adolphe Jullien von 1888. Umgekehrt belegen Konzertprogramme und französische Brahms-Ausgaben etwa des Wiegenliedes als Berceuse die Rezeption des Komponisten in Frankreich. Auch von französischen Kollegen wie César Franck oder Charles-Marie Widor wird Brahms als kompositorischer Bezugspunkt wahrgenommen, wie die handschriftlichen Widmungen von Werken und die Begleitbriefe zeigen.
Die neue Ausstellung des Brahms-Instituts an der Musikhochschule Lübeck, die in enger Kooperation mit dem Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien realisiert wurde, beleuchtet erstmals eindrucksvoll die Wechselbeziehungen zwischen Johannes Brahms und Frankreich.
mi. 14-18, sa. 14-18