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GHOSTING - Kommunikation in den Sozialen Medien

Ab dem: 14.05.2023
Bis zum: 29.10.2023
Veranstalter:Arthur Boskamp-Stiftung M.1 Hohenlockstedt
AnschriftBreite Straße 18
25551 Hohenlockstedt
Link zum Museum : https://www.m1-[..]
Wer ghostet, macht sich unsterblich – denn der plötzliche und ungeklärte Abbruch einer Beziehung sorgt gerade nicht für den endgültigen Schlussstrich, sondern lässt alle Enden offen. Das geistergleiche Verschwinden von Personen, das mit „Ghosting“ bezeichnet wird, wurde mit den Sozialen Medien zu einem Kommunikationsmittel, mit dem unliebsame Konflikte vermieden werden sollen. Doch diese leben in neuer Gestalt weiter, als Heimsuchungen, Wiederkehrer und Echo-Effekte des ehemaligen Verhältnisses. Dabei reicht Ghosting weit über abgebrochene Chat-Verläufe hinaus: Geister der Vergangenheit sind Teil unserer Gegenwart. Sie erzählen Geschichten mit offenem Ende, vermischen verschiedene Zeitschichten und lassen vergessene Orte wieder aufleben. Geister können so auf eine von Krisen gezeichnete Gegenwart reagieren, die von finanziellen Spekulationen, sozialer Entwurzelung und medialer Beschleunigung gekennzeichnet ist. GHOSTING fragt, wie vor diesem Hintergrund der Spuk des Vergangenen die Begrenzungen der Gegenwart ins Wanken bringt – und so neue Lesarten der Zukunft entwirft.

Die fast sechsmonatige Ausstellung wird in zwei Kapiteln gezeigt. Die sich verändernde Raumsituation erzählt dabei unterschiedliche Geschichten; sie eröffnet neue Blickwinkel auf vermeintlich Vertrautes und macht den Faktor Zeit zum Drehmoment.

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Orawan Arunrak ist eine thailändische Künstlerin, die zwischen Bangkok und Berlin lebt und arbeitet. Sie versucht, im Dialog mit der jeweiligen lokalen Bevölkerung den Raum von Kunst und Nicht-Kunst zu verschmelzen. Ihre Arbeiten wurden zuletzt gezeigt innerhalb von GHOST; 2565, Bangkok (2022) und im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart, Berlin (2021). Aktuell ist ihre Arbeit in der Gruppenausstellung The Educational Web im Kunstverein Hamburg zu sehen. Orawan Arunrak nimmt am BPA Berlin program for artists teil.

Tra My Nguyen ist eine in Berlin lebende Künstlerin, deren multidisziplinäre Praxis Skulptur, Bewegtbild und Textil umfasst. Nguyen beschäftigt sich mit spekulativen Erzählungen, um Überschneidungen von Gender, Arbeit, Migration und Technologie im Neoliberalismus zu untersuchen. Ihre Arbeiten wurden unter anderem bei der State of Fashion Biennale in Arnheim (2022), in der Bundeskunsthalle Bonn (2021), im Kühlhaus Berlin (2020) und bei Human Resources in Los Angeles (2018) ausgestellt. 2020 wurde sie mit dem Jury-Preis des Fashion Positions Award ausgezeichnet. Nguyen nahm an Künstlerresidenzen bei Dadapost in Berlin (2020) und Intermix Residency in Riyadh (2022/23) teil.

Hannah Quinlan & Rosie Hastings sind ein Künstlerinnen-Duo aus London. Ihre Arbeit umfasst Malereien, Zeichnungen, Videos, Performances, Publikationen und Installationen. Die kollaborative Praxis von Quinlan und Hastings dreht sich um die Frage, wie verschiedene Gemeinschaften zu unterschiedlichen Zeitpunkten in der Geschichte repräsentiert wurden. Durch ihre Arbeit erkunden sie unterschiedliche Formen von Autorität, Macht und Unordnung im öffentlichen Raum. Sie hatten zuletzt Einzelausstellungen bei The Box Plymouth (2023), in der Tate Britain, Kunsthalle Osnabrück (beide 2022), bei Huset For Kunst & Design, Arcadia Missa (beide 2021) und in der Galerie Isabella Bortolozzi Berlin (2020). Sie haben an Gruppenausstellungen bei The Hepworth Wakefield (2023), CNAC Grenoble, the National Gallery Prague, the British Museum, High Art Arles (alle 2022) und dem Future Generation Art Prize Kiev (2021) teilgenommen.

Natasha Tontey ist eine indonesische Künstlerin. In ihrer Praxis beschäftigt sie sich mit der Möglichkeit anderer Zukünfte, die nicht aus der Perspektive großer und etablierter Institutionen entworfen werden, sondern als persönlicher Kampf verstoßener Wesen dargestellt werden. Zu ihren jüngsten Ausstellungen gehören eine Einzelausstellung bei Auto Italia, London (2022) sowie die Gruppenausstellungen der Singapur Biennale, bei De Stroom Den Haag, GHOST;2565, Bangkok, Protozone8 Queer Trust / Shedhalle Zürich, Arko Art Council, Seoul (alle 2022) und der transmediale, Berlin (2021). 2020 erhielt sie den HASH Award des ZKM (Zentrum für Kunst und Medientechnologie) Karlsruhe und der Akademie Schloss Solitude. Sie ist Stipendiatin für Human Machine der Jungen Akademie an der Akademie der Künste Berlin 2021–2023.

Riar Rizaldi ist Künstler und Filmemacher. Seine künstlerische Praxis konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Kapital und Technologie, Arbeit und Natur, Weltanschauungen, Genrekino und auf die Möglichkeiten theoretischer Fiktion. Seine Arbeiten wurden auf verschiedenen internationalen Filmfestivals (darunter Locarno, IFFR, Viennale, BFI London, Cinema du Reel, Vancouver, etc.) sowie im Seoul Museum of Art (2023), auf der 17. Istanbul Biennale (2022), im Centre Pompidou Paris, auf der Architektur Biennale Venedig, der Biennale Jogja (alle 2021), im Times Museum Guangzhou (2020), NTT InterCommunication Center Tokyo und in der National Gallery of Indonesia (beide 2019) gezeigt.

Sungsil Ryu ist eine in Seoul lebende Künstlerin, die in ihren Bildern und Installationen sogenannte Schwarze Komödien des koreanischen Alltags nachzeichnet – in globalen Dimensionen. Sie hatte Einzelausstellungen in der Fondation d’entreprise Hermès, Seoul (2022) und dem Post Territory Ujeongguk in Seoul (2019). Ryu nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen teil, unter anderem im Busan Museum of Contemporary Art, Daelim Museum, Arko Art Museum, CAN Foundation (alle 2020), Hapjungjigu, Art Space Boan (beide 2019), Platform L, and the Ilmin Museum of Art (beide 2018). The Burning Love Song war Teil der gleichnamigen Ausstellung, mit der Ryu 2022 den 19. Hermès Foundation Art Award im Atelier Hermes, Seoul gewann.

Jala Wahid arbeitet mit den Medien Skulptur, Film, Sound, Text und Installation. Sie interessiert sich für das emotionale Potenzial von Archiven, Musik, Literatur, Tanz, Theater und Mode, um die Poetik und Performativität von Politik aufzuzeigen und zugleich die koloniale und interregionale Politik zu artikulieren, von der die diasporische kurdische Identität geprägt ist. Zu ihren jüngsten Ausstellungen gehören institutionelle Einzelausstellungen im Kunstverein Freiburg, bei Tramway Glasgow (beide 2023) und im BALTIC (2022-23). Außerdem hatte sie Einzelausstellungen bei Two Queens, Leicester (2022) und im CAS Batumi, Georgien (2021) und nahm an Gruppenausstellungen im Centre for Contemporary Arts Goldsmiths (2022), SculptureCenter, New York (2019), Nottingham Contemporary und Arnolfini, Bristol (beide 2019) teil.

Abb. Design: Sibel Beyer
fr 14-20, sa+so 14-18 Uhr
Führung n. V.