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Königslandschaft an der Schlei. Danewerk, Haithabu und Schleswig in diachroner Perspektive
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Seit jeher stellte der Süden der jütischen Halbinsel eine besondere Region dar. Zum einen befand sich hier ein Knotenpunkt wichtiger Verkehrswege, denn im Bereich der Schleswiger Landenge trafen die Handelsrouten von der Ostsee entlang der Schlei sowie von der Nordsee über die Flüsse Treene und Eider kommend auf den Heerweg bzw. Ochsenweg, der Aalborg im Norden mit der Elbe im Süden und somit die Welt Skandinaviens mit Kontinentaleuropa verband. Zum anderen handelte es sich um eine Kontaktzone von vier Kulturräumen – dem dänischen (skandinavischen), friesischen, nordwestslawischen und sächsisch-fränkischen. Diese verkehrsgeografisch äußerst günstige Situation machte sich auch das dänische Königtum zu Nutzen. Den besten Beleg für das militärische Wirken einer starken Zentralmacht in dieser Region liefert das Danewerk, dessen Wälle in diversen Ausbauphasen zwischen dem 5. und 12. Jh. errichtet, vergrößert, ergänzt, aufgegeben und reaktiviert wurden. Durch das Danewerk wurde die nur ca. 16 km breite Schleswiger Landenge abgeriegelt und so das nördlich gelegene Siedlungsgebiet vor Angriffen aus dem Süden geschützt. Darüber hinaus ermöglichte es die Kontrolle der hier verlaufenden Fernwege. Unter ökonomischen Aspekten ragt der königlich kontrollierte Handelsplatz Haiðabýr/Sliaswich hervor, der im frühen 9. Jh. am inneren Ende der Schlei etabliert wurde, in der Folge einen massiven Aufschwung erfuhr und nach der Zerstörung im Jahre 1066 auf das Nordufer verlegt wurde. Unter Berücksichtigung von archäologischen und historischen Quellen, von Runeninschriften sowie von Orts- und Flurnamen möchte der Vortrag die Bedeutung dieser Region für das dänische Königreich herausstellen und dabei Hinweise auf die Anwesenheit von Königen, ihr machtpolitisches und ökonomisches Wirken, ihr militärisches Gefolge und ihre Königsgüter in dieser Region thematisieren. Der Vortrag findet im Rahmen der Wintervortragsreihe des Museums für Archäologie Schloss Gottorf statt. Die Reihe steht in diesem Winter unter dem Motto: „Wikingerdämmerung – Zeitenwende im Norden“. Mit freundlicher Unterstützung des Fördervereins Archäologie Schloss Gottorf e.V. im Rahmen des Johanna-Mestorf-Kollegs. Moderation Dr. Thorsten Lemm, Leibniz-Zentrum für Archäologie / Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie Veranstalter Landesmuseen SH Eintritt frei Abb. Bei den Beigaben aus dem Bootkammergrab von Haithabu – einer wahrscheinlich königlichen Grablege aus der Mitte des 9. Jahrhunderts – handelt es sich fast durchweg um kostbare fränkische Objekte. © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen |
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