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Sphére Trames |
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Um 1962 gilt François Morellets Interesse vorrangig der systematischen Kunst. Mit den Mitteln der Geometrie entwirft er Werke, die zu Gittern, Rastern und skulpturalen Körpern verdichtet werden. Zunehmend entstehen Objekte, die den Zufall und die Bewegung einbeziehen. Mit Max Bill sowie den so genannten konkreten Künstlern seiner Generation ist er bemüht, die individuelle Gestaltung zugunsten einer systematischen und anonymen Formensprache zu überwinden, wobei gleichsam eine strenge Rationalität mit einer spielerischen Leichtigkeit verbunden wird. Als Gründungsmitglied der Groupe de Recherche d´Art Visuel (GRAV) entstehen Objekte, die von der traditionellen Rolle des genialen Künstlers absehen und das Unikat als Werk ausschließen. Stattdessen entstehen Gebilde jenseits einer stabilen, wieder erkennbaren Ordnung, wie beispielsweise seine zwei Meter im Durchmesser sich darbietende Kugel, Sphére Trame/Rasterkugel, 1962/1989, die aus quadratisch angeordneten Edelstahlröhren zusammengefügt ist. Dem Betrachter eröffnet sich bei der Wahrnehmung der Kugel - je nach Blickwinkel - ein transparentes bzw. halboffenes System. Aufgrund der Überschneidungen der zahlreichen miteinander verschweißten Rohre ergibt sich ein räumlich-virtueller Eindruck, der das orthogonale System um die Schräge erweitert. Darüber hinaus tragen Licht und Schatten zu der faszinierenden Erscheinung der Skulptur bei. Ausgehend von den grundsätzlichen Problemen der Bildhauerei fragt sich François Morellet hinsichtlich der Rasterkugel: Wie kann man diese Jagd auf Standpunkte, denen sich der Betrachter beugen muss, akzeptieren: dieses Herumgehen um den Sockel, bei dem die Körper und die Blicke der Besucher zusammenstoßen, wobei jeder versucht, den besten Standpunkt einzunehmen (den vom offiziellen Foto). (?) 1962 dachte ich eine Lösung gefunden zu haben: ein System, das diesen zögernden Walzer der Betrachter durch den meiner Plastik ersetzt - eine Sphére Trames (?). Gerhard Graulich Inventarnummer: 886frmo |
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