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Relikt |
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1976 trat Claus Vahle eine Kunsterzieherstelle am Gymnasium in Marne an und zog von Berlin nach Dithmarschen. Dass indes selbst in der agrarisch geprägten Region an der südlichen Westküste Schleswig-Holsteins keine ungetrübte Idylle herrschte, wurde dem Künstler schon nach kürzester Zeit bewusst. Durch die fortschreitende Technisierung der Landwirtschaft, den Ausbau Brunsbüttels zu einem Industriestandort, die Errichtung der ersten Großwindanlage "Growian" im Kaiser-Wilhelm-Koog und den Bau des Kernkraftwerks Brokdorf befand sich die dortige Region in einem rasanten Umbruch, der nicht selten auf Kosten der Umwelt erfolgte. Die unberührte Natur und die Errungenschaften der Zivilisation bildeten nur in wenigen Fällen eine homogene Einheit. Hinter einer vordergründig intakten Fassade zeigten sich vielmehr deutliche Missstände, auf die der kritische Beobachter Claus Vahle als Neu-Dithmarscher durch seine Kunst aufmerksam machen wollte: Stumpfsinnig vor sich hinstarrende Kühe werden mit einem Kernkraftwerk konfrontiert, ein giftgrünes Kohlfeld kollidiert mit Düsenjägern oder sperrige Armierungseisen ragen aus den gesprengten Betonstücken eines ehemaligen Bunkers. Claus Vahle vereint in seinen Arbeiten die widersprüchlichen Versatzstücke der Wirklichkeit mit den Mitteln der Malerei virtuos zu einer homogenen Bildwelt und reagiert damit auf den rasanten industriellen Umbruch. (Text: Dörte Beier. Siehe auch Ars Borealis 24)) Inventarnummer: sgv0235 Signatur: unsigniert Abbildungsrechte: Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein
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