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Frau mit totem Kind |
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Angeregt durch die 1941/43 gedruckte "Geschichte des großen Bauernkrieges" von Wilhelm Zimmermann begann Käthe Kollwitz, die Arbeiten zum großen graphischen Zyklus "Bauernkrieg". Im Zuge dieser Arbeit entstand 1903 die Radierung "Frau mit totem Kind", sie wird jedoch nicht zum Zyklus gezählt. Sie wurde bei den Vorarbeiten des sechsten Blattes angefertigt, welches eine Frau zeigt, die im nächtlichen Schein einer Laterne ihren Sohn unter den Toten sucht. Dieses Thema bearbeitete Kollwitz zuvor, indem sie die Mutter ein Grab für ihren Sohn ausheben lässt und aus dieser Komposition entstand schließlich ein Bild, das zeigt, wie die Verzweifelte sich über ihr totes Kind wirft. Diese Radierung scheint Ausgangspunkt für das Kieler Blatt zu sein, welches nun ausschließlich das Leid einer Mutter über den Verlusst des Kindes thematisiert. Die matronal kräftige Figur hält den leblosen Körper fest umschlungen. Ihre Verzweiflung äußert sich in ihrer angespannten Muskulatur, die durch gezielte Schraffur sowie Hell-Dunkel-Kontraste dramatisch modelliert wird. Ihr Gesicht vergräbt sie derart in der Brust des Kindes, dass es jeglicher Züge enthoben ist. Der tote Leib wiederum unterscheidet sich deutlich, vom vor tragischer Lebendigkeit strotzenden Körper der Mutter, denn er wird durch feinere Linien und eine regelmäßigere helle Oberfläche bestimmt. Besonders die Nacktheit der Figuren betont, dass hier der Mutterschmerz selbst zentrales Thema ist, Kollwitz verzichtet auf alles, was eine wirkliche Begebenheit oder gar ein historisches Ereignis andeuten könnte. Q.: Kunsthalle zu Kiel: Die Sammlung, Kiel 2007, S. 262. Literatur:
Inventarnummer: 1928-SHKV 10 Signatur: bezeichnet (u.r.: Kollwitz)
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