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Das etwa Din A6-formatige Heft hat einen Umschlag aus festem violettfarbenen Papier mit linierten Blättern. Auf der Innenseite des Umschlags befindet sich ein Aufkleber des "Röntgenkatasters Gau Meklenburg" [sic]. Auf den ersten Seiten sind handschriftlich Eltern und Großeltern des Besitzers mit Geburtsort, -datum und Beruf und ggfs. Todesjahr aufgeführt. Ein "Ariernachweis" oder "Arierschein" war im nationalsozialistischen Deutschland von 1933 bis 1945 für viele Berufgruppen, vor allem im Öffentlichen Dienst, Pflicht. Aber auch Berufsverbände, viele Unternehmen sowie die Kirche verlangten als Zugangsvoraussetzung für eine Anstellung oder Aufnahme einen solchen Abstammungsnachweis. Er wurde von Staats- und Regierungsbehörden als Nachweis einer "rein arischen Abstammung" aus der "arischen Volksgemeinschaft" gefordert. Auf diese Weise begann die Ausgrenzung von "Nichtariern", vor allem Juden, aber auch Roma und Sinti, aus dem Berufsleben. Es folgten die Aberkennung der Bürgerrechte, Vertreibung, Ghettoisierung, Deportation und schließlich die staatlich organisierte Massenermordung in Konzentrationslagern. Die hier vorliegende "Arische Reihenfolge" gehörte dem Textilienhersteller Karl (August Gustav Wilhelm) Thiele (vgl. Etiketten Inv.-Nr. 2012VK177). Diesem Abstammungsheft war das Ausfüllen eines Fragebogens (Inv.-Nr. 2012VK179) vorausgegangen. Inventarnummer: 2012VK178 Abbildungsrechte: Freilichtmuseum Molfsee - Landesmuseum für Volkskunde |
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