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Ordnung muss sein |
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Die Bildfläche eines schmalen Hochformats ist klar gegliedert durch übereinander angeordnete Querstreifen in repetitiv verwendeten leuchtenden Farben: Pink, Blau, Türkis und Gelb. Die einzelnen Farbflächen werden durch eine schwarze Linie voneinander getrennt, die nicht nur einen Kontrast setzt, sondern auch den Aspekt der Ordnung verstärkt, auf den der Künstler Christopher Hellmann mit dem Titel »Ordnung muss sein« ironisch anspielt. Konträr dazu werden in einem unterhalb des Nesselgrundes angebrachten Behälter handelsübliche Topfreiniger in bunter Unordnung, wie auf einem Wühltisch, präsentiert. Hellmann fügt, ganz im Sinn der Warenästhetik der Pop-Art, diese - auch in ihrer Farbigkeit 'poppigen' - Kunststoffschwämme als unbearbeitete Readymades in seine Installation ein. Die mit der Einbindung des materiell greifbaren Konsumgegenstands verbundenen Realitätsannäherung wird jedoch ironisch gebrochen in der simultanen Präsentation seiner abstrahierten, farb- und formverwandten Umsetzung im gegenstandslosen Gemälde. Der triviale Alltagsgegenstand wird so erkennbarer Bezugspunkt einer künstlerisch-abstrahierten Ordnung auf dem Bildträger, um von dort aus wieder in den ursprünglichen Bezugsraum der Realität 'zurückzufallen' - aufgefangen, wie es scheint, von einem schlichten Maschendrahtkorb am Fuß des Nesselgrundes. Abstraktion und Gegenstand, Ordnung und Zufall, Fläche und Plastizität, Kunst und Leben - wesentliche Kriterien und Dualismen kunsttheoretischer Diskurse - werden so von Christopher Hellmann spielerisch und humorvoll in Beziehung gesetzt. (Nadine Grünewald) Literatur:
Inventarnummer: 6108 Signatur: keine Signatur Abbildungsrechte: Stadtgalerie Kiel |
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