Täglich können beim Kämmen oder Bürsten der Haare bis ca. 100 Haare ausfallen. Um 1900, davor und danach, entsorgten viele hygienisch denkenden Frauen die ausgekämmten Haare in solchen "HAARTÜTEN mit Deckel". War die Tüte voll, landete der Inhalt beim Puppenperücken-Macher. Dort wurden die bis dahin als Wirr-Haar genannten Haare entwirrt, um aus ihnen Puppenperücken herzustellen. - Haartüten dieser Art gab es aus CELLULOID in vielen Farben, auch mit Schildpattmuster. Sie wurden aus einem Kreisausschnitt als Tüte gebunden und hingen meistens im Schlafzimmer an einem Nagel neben dem Spiegel. Als die Badezimmer allmählich in Mode kamen, hing die Tüte dort. In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts gingen die Frauen öfter zum Frisör oder die Mode wurde kurzhaarig - und die Tüte überflüssig.

Inventarnummer: Kos504

Signatur: keine Signatur

Abbildungsrechte: Herr Zopfs Friseurmuseum