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Fußschale

Objektbezeichnung:Fußschale
erweiterte Objektbezeichnung:Fußschale mit Chinoiserie in goldgehöhtem Schwarzlot
Sachgruppe:Trink- und Schankgeschirr
Künstler:
Preißler, Ignaz
Datierung:um 1730
Maße:Gesamt: Höhe: 12 cm; Durchmesser: 7,9 cm (Fuß); Breite: 9,8 cm; Tiefe: 6,6 cm
Material:Glas
Technik:geschliffen
Schwarzlotmalerei
vergoldet
Die Fußschale des auf einem leicht ansteigenden Fuß in den von unten radial angeordnet eine Reihe hochovaler Facetten eingeschliffen ist. Der Rand ist von oben mit einem umlaufenden vegetabilen Schwarzlotfries bemalt, das aus Dreipässen besteht, die in regelmäßigem Abstand angebracht sind und die mit bogog gelegten länglichen Blätter miteinander verbunden sind. Der Schaft besteht aus einem massivem, geschliffenen Baluster, der zwischen Scheiben sitzt. Er ist ebenfalls mit vegetabilen Schwarzlotornamenten bemalt. Darüber ist eine im Querschnitt ovale Schale angebracht, die auf einer Schmalseite Ausguss-artig ausgebuchtet ist. Die breiten Seiten der Schale zeigen in Schwarzlot aufgemalte Chinoiserien: Eine größere chinesisch anmutende Figur hält mit der linken Hand einen Stab mit herzförmigen Aufsatz und in der linken einen Schirm über eine kleinere Figur. Rechts von dieser Szene ist eine Gebäude mit einem mittig liegenden Turm mit spitzem Dach zu sehen, der seitlich von zwei niedrigeren Türmen flankiert wird. Die Schmalseite mit Ausbuchtung ist mit schuppig angeordneten Kugelungen verziert, beidseitig gerahmt von höhen Bäumen. Die andere breite Seite zeigt ebenfalls zwei chinesisch anmutende Figuren zwischen Gebäuden und Bäumen. Links steht eine kleinere Person die der rechten ein rundes Tablett mit hohem Gefäß entgegenhält, während diese Pfeife raucht. Über der Figurengruppe sind zwei fliegende Vögel (Phönix?) dargestellt. Auf der zweiten Schmalseite präsentiert sich ein Pagoden-artiges Gebäude, über dem zwei Vögel fliegen und vor dem eine kleine Figur mit spitzem Hut steht. Im Hintergrund sind mit leichtem Pinselstrich Berge angedeutet. Feine Details der Darstellungen, wie auch der Ornamente sind mit Gold gehöht.
Es haben sich vergleichbare Stücke erhalten, die dem Porzellan- und Glamaler Ignaz Preissler (1676—1741) zugeschrieben werden, vgl. Brigitte Klesse/Hans Mayr: Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock. Sammlung Ernesto Wolf. Wien 1987, Nr. 66 (Böhmen, Kronstadt, Ignaz Preissler, um 1730), Glass Admired by the Russian Tsars. History of European and Russian Glass from the Collection of The State Hermitage Museum. Ausst. Kat. Hokkaido Museum of Modern Art, Tokyo Metropolitan Teien Art Museum, The Okayama Prefectual Museum of Art. O.O. 2011, Nr. 31 (Böhmen, Kronstadt, Ignaz Preissler, um 1725).

(Sabine Tiedtke)

Inventarnummer: Gl192

Fotograf: Sönke Ehlert, SönkeEhlert

Abbildungsrechte: Jürgen und Maria Elisabeth Rasmus Stiftung