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Hans Platschek Höllenstürze. Hahnenkämpfe. Nette Abende
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Das Ernst-Barlach-Haus ehrt den Künstler Hans Platschek zum 100. Geburtstag mit einer Ausstellung. Sein malerisches und auch schriftstellerisches Werk zeigt ihn als Künstler mit sehr eigenem Œuvre. Der Geburtstag war allerdings bereits am 12. März vorigen Jahres. Die Ausstellung sei eine "Wiederentdeckung des unfassbaren, vielleicht ein bisschen wahnsinnigen und in jedem Fall einmaligen Platschek", sagte Willi Winkler auf einer Vernissage mit Platschek-Werken in Schweinfurt. Hans Platschek wurde bereits 1958 und 1959 auf der Documenta und den Biennalen in Venedig und São Paulo als wichtiger Vertreter des Informels geehrt und war auch auf der Art Basel vertreten. Als durchaus streitbarer Kunstkritiker trug er mit Texten unter anderem im Kunstmagazin ART dazu bei, den feuilletonistischen Diskurs über Kunst und Künstler intellektuell gegen den Strich zu bürsten. Gern rief er mit Büchern wie "Über die Dummheit in der Malerei" den Widerspruch der Kunstszene heraus. Zu seinen internationalen Freunden zählten der venezianische Informel-Maler Emilio Vedova, der Spanier Antonio Saura, der Niederländer Constant und insbesondere der Däne K.R.H. Sonderborg. Der Maler und Autor wurde 1923 in Berlin geboren. Als 16-Jähriger floh er mit seiner Familie 1939 vor dem Rassenwahn der Nazis nach Uruguay. In Montevideo zeichnete er unter dem Pseudonym Filipo antifaschistische Karikaturen für die Presse und ließ sich vom ungarischen Exilanten und Matisse-Schüler José Cziffery in der Malerei weiterbilden. Frühe Arbeiten sind von seinen großen Vorbildern Paul Klee, Max Ernst, Tristan Tzara und Hans Arp beeinflusst. 1953 kehrte er nach Deutschland zurück, tourte und arbeitete als bildender Künstler und Kunstkritiker von Hamburg aus nach München, Rom, London, Paris bis Tanger. Seine Werke gerieten ihm als Antwort auf den Kulturbruch der Schoa. In seinem Bild Schitomir zeichnete Platschek 1960 ein Bild der von Judenvernichtung und Krieg gezeichneten ukrainischen Stadt Schitomir. In den 1960er-Jahren brach Platschek mit dem Informel und wandte sich der figürlichen Malerei zu, in die er gern Satirisches einfließen ließ. wohl auch unter Einfluß von Gisela Elsner, die er im August 1959 kennenlernte, 1962 mit ihr in eine Wohnung zog. Doch bereits acht Jahre später folgte die Trennung. Gisela Elsner gehörte zur Stilrichtung Satirischer Realismus. Ab der 1990er-Jahre wurde Platschek zum Neo-Expressionisten und mischte mit Texten und Rundfunk-Beiträgen in aktuelle Begebenheiten ein, deckte Nazi-Zugehörigkeiten von "Kollegen" auf und hinterfragte den Kunstmarkt. Seit 2008 vergibt die Hamburger Hans-Platschek-Stiftung jährlich auf der Art Karlsruhe den Hans-Platschek-Preis für Kunst und Schrift. Die Schau zum 100. Geburtstag Hans Platscheks zeigt bis Sonntag, 13. Oktober, unter dem Titel "Höllenstürze. Hahnenkämpfe. Nette Abende" 30 Gemälde aus 50 Jahren gemeinsam mit plastischen Werken und Zeichnungen von Ernst Barlach im Ernst-Barlach-Haus an der Baron-Voght-Straße 50 in Hamburg. Infos, beispielsweise über das Sommerfest am Sonntag, 1. September, bei freiem Eintritt gibt es unter www.barlach-haus.de auf der Website des Ernst-Barlach-Hauses im Jenisch-Park. Di-So: 11-18 Uhr |
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