Porzellan mit Überglasurmalerei mit Emaillefarben. Reliefiertes Weinlaubdekor um die äußere Lippe. Vergoldung mit Poliergold. Schale und Fuß sind zwei Teile, die mit einem Messing-Gewindestab mit ziseliertem Messingknopf verbunden sind.
Die Obstschale ist von strenger klassizistischer Form: Auf einem quadratischen Postament 12x12cm und von 2cm Höhe ist der unten flach runde, dann nach oben sich verjüngende Fuß angebracht, auf dem die gemuldete Schale mit geschweifter Wandung ruht. Um die innere Lippe das Dekorband. Um den äußeren Lippenrand ist ein reliefiertes Weinlaubdekor angebracht. Die Trauben sind Gold-, die Blätter sind Grün gehöht. Goldränder.
Der Dekor "Blaue Winde" ist stets auf leicht grau getönten und Gold umrandeten Untergrund gemalt, als ein ca. 3 cm breites umlaufendes Band. Die kobaltblauen Windenblüten haben einen gelben Kelch. Das zwischen den Blüten entwickelte reiche Blattrankenwerk ist in verschiedenen Grüntönen, etwas Braun und Violett gemalt. Der äußere Goldrand ist stets etwas breiter als der Innere und mit einer feinen manganbraunen Linie abgesetzt.
Das Service ist ein Geschenk König Friedrich Wilhelm III. von Preußen an den Baron Caspar von Voght als Dank für seine Reformvorschläge zur Organisation des Berliner Armenwesens anläßlich seines fünfmonatigen Besuches in Berlin im Winter 1802/1803.
Zeitgleich zu seinem Anerkennungsschreiben vom 28. März 1803 gab der König das Service bei der KPM als Geschenk in Auftrag. Aus den Akten des KPM-Archivs geht hervor, dass dem König für die Bestellung ein Musterteller vorgelegt worden ist, nach dessen Vorbild das Tafelservice ausgeführt wurde. Die Auslieferung des Services ist noch für das Rechnungsjahr 1803 belegt. Der ursprüngliche Umfang ist nicht bekannt.