Der zweitürige Kabinettschrank mit zusätzlichen vier Schubladen ist durch eine Holzplatte von der Konsole getrennt. Im Inneren enthält der Schrank zwei Ebenen, die sich durch einen herausnehmbaren Einlegeboden ergeben. Während der Kern des Möbels aus Holz ist, besteht die Verkleidung aus Gusseisen.
Die gusseiserne Verkleidung ist aufwändig gestaltet.
Das Bildprogramm auf den Türen zeigt Personifikationen des Altertums und der Numismatik, die in Ädikulen stehen. Unter ihnen halten Putten ungefüllte Wappen.
Die Türen sind nach dem Vorbild des elfenbeinernen Münzschreins von Christoph Angermair für Maximilian I. von Bayern gefertigt. Der 1619 begonnene Münzschrein Maximilians I. gilt als das Hauptwerk Christoph Angermairs und brachte ihm bereits zu Lebzeiten höchsten Ruhm ein.
Von diesem Vorbild entfernt sich der Schank in seinen übrigen Bildmotiven. Die Gebälkzone besteht aus einem kassettenartigen Fries, der durch einen gesprenten Segmentgiebel bekrönt wird. Dessen mittiges Postament schmückt eine Groteske. Auf diesem Postament steht eine mit Drachen versehene bauchige Henkelvase, deren Hauptansichten mit Kartuschen verziert sind, in denen Putten Blasinstrumente spielen bzw. mit Werkzeugen arbeiten.
Die Seiten des Schrankes sind kassettenartig dekoriert. In der vertikal verlängerten Mittelkasette befinden sich auf beiden Seiten Akanthus- bzw. Arabesken-verzierte Medaillons. Das linke Medaillon zeigt eine hockende männliche Figur in Dreiviertelprofil mit Federhelm und Lederharnisch, bei der es sich vermutlich um den Kriegsgott Mars handelt. Die Darstellung ist eine direkte Kopie nach dem Mittelmedaillon der Marsschale von Francois Briot um 1600 (Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kunstgewerbemuseum).
Das rechte Medaillon zeigt eine auf einer Truhe sitzende weibliche Figur im Dreiviertelprofil mit Kelch und Kanne. Hierbei handelt es sich sehr wahrscheinlich um die Personifikation der Temperantia. Vorbild ist auch hier Francois Briot: eine Schale nach seinem Modell befindet sich im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake in Lemgo. Das Mittelmedaillon dieser Schale gleicht dem auf dem Kabinettschrank.
Nach unten schließt sich die Holzplatte und die Konsole an.
Auf zwei volutenartigen Konsolen liegt eine profilierten Deckplatte mit geschweifter Zarge, in deren Mitte sich ein in Akanthusblätter gebettetes Frauegesicht befindet. Die Seitenwangen der Konsolen sind figürlich dekoriert.