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Koffermauer / Klagemauer
Stadtgalerie Kiel
http://www.europeana.eu/rights/rr-r/
Objektbezeichnung:
Objekt
Datierung:
1976 - 1978
Material:
Leder
Kunstleder
Papier
Metall
Sachgruppe:
Bildwerke / Angewandte und Bildende Kunst
Bereitstellende Institution:
Die Stadtgalerie Kiel wurde im Juni 1988 im Gebäudekomplex Sophienhof eröffnet, mit einer Retrospektive des Kieler Künstlers Raffael Rheinsberg. Zentrales Werk der Ausstellung war die »Koffermauer-Klagemauer«. Rheinsberg betrieb seit 1979 im Vorgängerbau an gleicher Stelle sein »Museum Sophienblatt«. Die in den Jahren zuvor gesammelten ungefähr 800 Koffer waren ab 1976 im dortigen Atelier des Künstlers zu einer fast 20 m langen und 3 m hohen Mauer verbaut worden. In Zusammenarbeit mit dem städtischen Kulturamt wurde diese 1978 beim Alten Markt in Kiel errichtet und bildete damals einen Höhepunkt der Präsentation von 'Kunst im Öffentlichen Raum' in Kiel. Für ein paar Wochen wurde die Mauer zu einer »Denkbarriere« (Knut Nievers), die Assoziationen, Gefühle und Erinnerungen in jede Richtung provozierte: von Auschwitz über Vertreibung bis zur Berliner Mauer.
Es gelang schließlich, die Mauer auf Reisen gehen zu lassen, so unter anderem nach Berlin und auf den Platz vor der Frauenkirche in München: »Die Aktion in Kiel sollte keine Eintagsfliege bleiben, sondern die Basis für eine die Städte und Menschen verbindende Kette von Aktionen werden. Eine Schlange von Koffern wird durch Deutschland ziehen und in jeder Stadt die gleiche Beklemmung entstehen lassen. Nicht zuletzt die Bewußtmachung der Spaltung Deutschlands, insbesondere Berlins. Doch darüber hinaus läßt die Tournee eine Kulturachse entstehen, die zur Zusammenarbeit aller Bürger auffordert, die Freiheit nicht mehr in Koffern und hinter Mauern zu verschanzen« (Raffael Rheinsberg, 1979).
(Wolfgang Zeigerer)
Es gelang schließlich, die Mauer auf Reisen gehen zu lassen, so unter anderem nach Berlin und auf den Platz vor der Frauenkirche in München: »Die Aktion in Kiel sollte keine Eintagsfliege bleiben, sondern die Basis für eine die Städte und Menschen verbindende Kette von Aktionen werden. Eine Schlange von Koffern wird durch Deutschland ziehen und in jeder Stadt die gleiche Beklemmung entstehen lassen. Nicht zuletzt die Bewußtmachung der Spaltung Deutschlands, insbesondere Berlins. Doch darüber hinaus läßt die Tournee eine Kulturachse entstehen, die zur Zusammenarbeit aller Bürger auffordert, die Freiheit nicht mehr in Koffern und hinter Mauern zu verschanzen« (Raffael Rheinsberg, 1979).
(Wolfgang Zeigerer)
Inventarnummer:
6114
In Portal übernommen am:
2025-05-13T14:29:15Z
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