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Marienkrönung |
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Die Krönung Mariens besteht anders als sonst üblich aus zwei getrennten Elementen, die in der Größe etwas variieren: Es ist einmal die Gestalt der Maria, die mit andächtig gefalteten Händen, etwas zur Seite gedreht, auf einem Thron mit hoher Rückenlehne sitzt. Christus, höher als sie angeordnet, segnet sie als König und Bräutigam. Ursprünglich war Maria gekrönt, hiervon sind aber nur noch Reste erhalten. Von der etwas größeren Gestalt des thronenden Christus ist nur das untere Fragment mit dem Thronsitz und den nach vorn ausgerichteten Beinen erhalten; dazu eine Partikel vom Kreuznimbus mit Resten einer Maßwerkverzierung. Christus sitzt auf einem von Maria getrennten Thron, was in der Regel nicht üblich ist, denn er erhebt seine Braut zu sich, um sie zu krönen und seine Herrschaft mit ihr zu teilen. Im Vergleich zur Marienfigur zeigt der Faltenwurf des Christusfragments eine ältere Stilstufe oder jedenfalls eine traditioneller gebundene, so daß verschiedentlich die Meinung geäußert wurde, daß beide Stücke aus unterschiedlichen Perioden stammen. Festzuhalten ist, daß beide auch von Anfang an getrennt gearbeitet worden sind, so daß m.E.verschiedenartige Faltenwürfe und Größenunterschiede möglich sind; die Verzierung beider Thronsitze stimmt im Detail überein, was bei einer späteren Hinzuarbeitung einer Figur nicht zu erwarten wäre. Durch die unterschiedliche Größe kommt eine gewisse Unausgeglichenheit in die Komposition, so daß zu überlegen ist, ob nicht zur Linken Christi eine weitere Figur, z.B. die Johannes des Täufers als Fürbitter, gesessen haben könnte, wie es bei Weltgerichtsbildern vorkommt. Dann wäre das Ensemble keine Marienkrönung, sondern ein Teil des Jüngsten Gerichts. Dagegen würde jedoch der Thronsitz mit der hohen Lehne sprechen, wie er bei Maria zu finden ist. An diesen beiden Figuren wird offenkundig, wie schwierig eindeutige ikonographische Zuordnungen sind, wenn der Originalzusammenhang nicht mehr erhalten ist. Vogeler 1993, Kat. Nr. 25 Literature:
Inventory Number: 1206p-q Image rights: St. Annen-Museum
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