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Groote Vissery: No 1. 't Braijen der Haring Netten (Das Knüpfen der Heringsnetze)

Objektbezeichnung:Teller
Sachgruppe:Kunsthandwerk/Kunstgewerbe
Zierobjekte
Souvenirs
Hersteller:
De Porceleijne Beijl [Manufaktur]
Künstler:
Brouwer, Joost (Justus)
Ort:Delft
Datierung:2. Viertel 18. Jahrhundert
Maße:Gesamt: Höhe: 2,9 cm (max.); Durchmesser: 22,6 cm; Durchmesser: 11,5 cm (Standring)
Material:Fayence (gelblicher Scherben)
Technik:Keramische Technik
glasiert (weiß-bläuliche Zinnoxydglasur)
Inglasurdekor (kobaltblaue Malerei)
Sammlung:Keramik / Porzellan / Glas
Flacher Teller auf Standring mit abgeknickter, leicht ansteigende Fahne, weiß-bläuliche Zinnglasur auf Innen- und Außenseite. Die kobaltblaue Malerei erstreckt sich über die ganze Fläche der Schauseite, Spiegel, Fahne.

Schauseite:
Dargestellt ist eine Uferszene mit einem Haus, dessen Gibel zum Wasser zeigt, mit geöffneten Fenstern und Rauch aus dem Schornstein. Davor sitzt eine Frau in Kleid und Hut auf einem Stuhl mit hoher leiterartigen Rückenlehne, dem Betrachter den Rücken zugewendet, vor sich einen Bock mit Netzmaterial an dem sie arbeitet. Rechts von ihr liegt auf dem Boden ein zusammengebundenes Netz. Vor ihr steht ein Mann mit weit ausgebreiteten Armen in Rock, Kniehosen und Hut, hinter sich ein Stuhl mit geschwungener Rückenlehne und geflochtenem Sitz. Auf dem gekräuselten Wasser auf der linken Seite des Tellers sind zum Horizont hin gestaffelt Segelboote und Schiffe. Im Vordergrund Gras und ein großer Stein.
Am unteren Bildrand die Inschriftenkartusche, blau auf weißem Grund: "No 1. 't Braijen der Haring Netten" (Das Knüpfen der Heringsnetze)

Rückseite:
Am Fahnenrand drei Abrißstellen von Brennhilfen, mittig auf dem Boden die Manufakturmarke, das hangemalte Zeichen eines Beils, mit nach links gewendeter Klinge.

Der Teller gehört zu einer Serie von 12 Fayencetellern mit Darstellungen aus der historischen niederländischen Heringsfischerei.

Das Motiv entammt einer insgesamt 33 Blätter umfassenden Folge von Radierungen mit dem Titel "Grosse Vissery", erschienen etwa zwischen 1720 und 1730 im Verlag von Petrus Schenk in Amsterdam. Die Blätter sind gestochen von Adolf van der Laan (ca. 1690-1742), wohl im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts, nach Zeichnungen von Sieuwert van der Meulen (1698-1730) (Münzing, 1980-81). Die Nummer verweist auf das Blatt Nr.2 der als Vorlage dienenden Druckgraphik.
Das Titelblatt entspricht der Nr. 1 und trägt, neben Schiffen, Symbolen für den Handel und dem Wappen der niederländischen Stadt Hoorn, die Inschrift GROOTE VISSERY.

Literatur:
  • . (Seite: 191-226)
  • . (Seite: 29-30)
  • . (Seite: 126f)
  • .
  • .

Inventarnummer: 1979-226,1

Signatur: Zeichen Wo: unter dem Boden Was: Darstellung eines Beils in Blau

Abbildungsrechte: SHMH Altonaer Museum


Ikonographie:     Angelgerät, Werkzeuge zum Fischen     Segelschiff, Segelboot     Gewerbe/Industrie     Hochsee- und Küstenfischerei     Lagerhaus (Hafen)