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Deckelpokal |
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Der Pokal steht auf einem runden Fuß, der mit einer geschnittenen konzentrisch gelegten Blatt- und Blütenranke verziert ist. Der mittig ansetzende Schaft besteht aus drei gedrückten, facettierten Kugeln zwischen Scheiben. Über drei weiteren Scheiben setzt die unten gerundete, nach oben leicht konisch auseinanderlaufende Kuppa an. Ihre Oberfläche ist mit geschnittenem Dekor versehen. Die Wandungsfläche ist in von links unten nach rechts oben verlaufende Bänder unterteilt, die abwechselnd mattiert wurden oder transparent belassen sind. Die mattierten zieren polierte Linsen. Die glatt belassenen zeigen mattierte Frucht- und Blütenranken. Der gewölbte Deckel weist eine pseudofacettierte Handhabe auf, die aus einem Pyramidenstumpf und einem pyramidenförmigen Knauf besteht. Die Wölbung des Deckels ist mit einer umlaufenden Blattranke verziert. Der Deckel nimmt weder in Gestaltung der Handhabe noch mit dem geschnittenen Dekor Bezug auf den Pokal. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass Pokal und Deckel ursprünglich nicht zusammengehörten. Ein Pokal mit roten Fäden in der Glasmasse und vergleichbarem Dekor der Kuppawandung befand sich in der Sammlung Ernesto Wolf, vgl. Brigitte Klesse/Hans Mayr: Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock. Sammlung Ernesto Wolf. Wien 1987, Nr. 93 (Böhmen, um 1690—1700). Der relativ einfach geschnittene Dekor, der durch schräg gelegte Bänder dominiert wird, wurde in unterschiedlichen Varianten ausgeführt, vgl. z. B. Antje Marthe Fischer: Gläserne Pracht. Die Glassammlung des Staatlichen Museums Schwerin. Bestandskatalog (zugleich Ausst. Kat. Staatliches Museum Schwerin. Kunstsammlungen, Schlösser und Gärten). Petersberg 2011, Nr. 68 (Böhmen, um 1700). Ein vom Formtyp her ähnlicher Pokal, der allerdings im oberen Schaft ein Gewinde aufweist, wird der schlesischen Seite des Riesengebirges zugeordnet, vgl. Stefania Żelasko: Barock und Rokoko im Hirschberger Tal. Stein- und Glasschnitt 1650–1780. Hrsg. v. Georg Höltl und Peter Höltl, Glasmuseum Passau. Passau 2014, Nr. 63 (Preußler Glashütte Weißbach, Schreiberhau, 1. Viertel 18. Jh.). (Sabine Tiedtke) Inventarnummer: Gl044 Fotograf: Sönke Ehlert Abbildungsrechte: Jürgen und Maria Elisabeth Rasmus Stiftung |
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