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Kronleuchter in Art der "Maria-Theresia-Kronen" mit 16 Kerzentüllen

Objektbezeichnung:Kronleuchter
erweiterte Objektbezeichnung:Maria-Theresia-Kronleuchter
Sachgruppe:Beleuchtung
Hersteller:
Lobmeyr, Wien
Ort:Wien (Stadt)
Datierung:um 1860
Maße:Gesamt (Bemaßung 24.10.2023 durch Bettina K. Schneider): Höhe: 140 cm (ab Hakenende); Durchmesser: 118 cm; Höhe: 210 cm (Decke bis Haken)
Material:Glas
Eisen
Technik:geschliffen (Glastechniken) (oder gezogen)
vergoldet (oder bronziert)
Kronleuchter in Korbform.
Der weit ausladende Cul-de-lampe besteht aus einem kurzen mit drei Hohlglasteilen verkleidetem Schaftteil. Darin stecken vier Hauptarme mit je drei Kerzenärmchen und vier Zwischenarme mit je einem Kerzenärmchen. Alle Arme sind bekleidet mit Glasstreifen („Leisteln“), deren Nahtstellen sechseckige Glasblättchen, und z.T. Rosetten bedecken. Die Tropfteller sind gewellt und behängt mit Wellenschliffprismen (wohl spätere Hinzufügungen). In einer mittleren Etage befinden sich Pyramiden-Aufsteckel.

Den oberen Abschluss bilden hohe, nebeneinanderstehende c-Schwünge mit Behang. Über diesem befinden sich noch zwei Hohlglasteile am Schaft. Darunter befinden sich in der Mitte ein Hohlglasteil, umgeben von Wellenprismen.

Der Bas-de-lustre ist als kleine facettierte Kugel ausgebildet, umgeben von Wellenprismen.

Der Behang besteht in der Hauptsache aus Wellenprismen, außerdem finden sich unterschiedlichste flache facettierte Pendeloquen, hängende Palmetten, Weintraubenbehänge, Tropfen in venezianischer Form mit Facettenschliff sowie glatte Tropfen.


Die Kronleuchter sind als stark vergrößerte Variante der wohl um 1740 entstandenen sogenannten „Maria-Theresia-Kronleuchter“ gestaltet. (Klappenbach 2001, S. 32.) Ein typisches Merkmal dieser Leuchter sind die gezogenen Glasstreifen, die die flachen geschmiedeten Arme aus Eisen bedecken. Dieser Typus ist in vielen Varianten und Größen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gefertigt worden und findet sich in zahlreichen Schlössern Europas. Die Leuchter wurden nicht elektrifiziert und sind vermutlich um 1860 entstanden. Ihre Form und der in Böhmen gefertigte Glasbehang – außer den Wellenschliffprismen, die spätere Hinzufügungen sein müssen – bilden eine Einheit. Viele Details in der Gestaltung, die sechseckigen Rosetten, die Pendeloquen und die gewellten Tropfteller deuten darauf hin, dass die Kronleuchter von J. & L. LOBMEYR, Wien, gefertigt wurden.


Auszug Kulturhistorische Einordnung und Beschreibung, Käthe Klappenbach 2023 (mit Dank an Peter Rath, J. & L. LOBMEYR GmbH Wien)

Literatur:
  • Kronleuchter mit Behang aus Bergkristall und Glas sowie Glasarmkronleuchter bis 1810. (Seite: 32)
  • Kronleuchter des 17. bis 20. Jahrhunderts aus Messing, "bronze doré", Zinkguss, Porzellan, Holz, Geweih, Bernstein und Glas. , 1. Auflage.

Inventarnummer: 02998

Fotograf: Schneider, Bettina K.

Abbildungsrechte: Stiftung Schloss Eutin