In der Galerie im Marstall Ahrensburg zeigte die Hamburger Künstlerin Svenja Maaß in der Einzelausstellung "Salle Polyvalente" (frz. Mehrzweckhalle; polyvalente: frz. vielseitig, wandlungsfähig) Collagen, Malerei sowie eine Rauminstallation, die performativ bespielt wurde.

Durch die malerische Freiheit, das Spiel mit Übermalungen oder das raffinierte Zusammenfügen von gesuchtem oder vorgefundenem Bildmaterial entfalten ihre Bilder eine humorvolle bis ironische Spannung, die zwischen irrealen Wesen und möglichen Unglaublichkeiten neue Assoziationsräume öffnet. In collageartigen Fragmentierungen und Restrukturierungen bildet Maaß so präzise phantastische Gebilde aus. Im Gestaltungsprozess entstehen Formen und Re-Figurationen, die mit der augenscheinlichen Vertrautheit der meist animalischen Protagonisten der Bildmotive brechen. Vermittels einer räumlichen Installation (die an einen Kiosk erinnern kann) und ihrer performativen Nutzung reflektiert Maaß Fragen über und Erwartungen an die Wirksamkeit künstlerischer Arbeit und dem Wunsch nach Unmittelbarkeit.

Das Irritationspotential der Arbeit "unisono" verbirgt sich auf den ersten Blick, denn die künstlerische Leistung der Öl-Malerei auf Polyester erschöpft sich nicht in der auffälligen Komposition als freigestelltem und gedrehtem Kopf eines Greifvogels und der farbigen Akzentuierung in Grüntönen. Keck ist ein zweiter, die Zunge ausstreckender Tierkopf angedeutet, der vom Gefieder umschlungen erst entdeckt werden muss.

Svenja Maaß (*1977 in Bielefeld) lebt und arbeitet in Hamburg. 2003 schloss sie das Diplomstudium der Freien Kunst an der HBK Braunschweig mit Auszeichnung ab. 2004 folgte der Abschluss als Meisterschülerin. Seit 2010 hatte die Künstlerin Lehraufträge für Malerei an der HAW Hamburg, der HBK Braunschweig und der Universität Flensburg.


Ausstellung: "Svenja Maaß - Salle Polyvalente", 14.05. - 25.06.2023 in der Galerie im Marstall Ahrensburg

Inventarnummer: 776

Abbildungsrechte: Stiftungen der Sparkasse Holstein