English
Name des Museums
Titel des Bildes
Back to item search Add to album

a) Verkündigungsengel, b) Apostel Paulus, c) Kluge Jungfrau

Object type:Postkarten im Bildrahmen
Creator:Deutscher Kunstverlag
Place of creation:München
Berlin
Date:4. Viertel 20. Jahrhundert
Measures:B: 25,5 cm, T: 3,5 cm, L: 52,5 cm
Material:Fotopapier
Technique:geschöpft
gepresst
beklebt
belichtet
entwickelt
a) Der Verkündigungsengel strahlt freudig und lächelt entgegenkommend. Er hat ja auch eine gute Botschaft zu übermitteln. Die steinerne Skulptur trägt ein langärmiges Gewand, am Hals zusammengefasst und geschlossen. Linksseitig hält er eine am Holm abgebrochene Harfe, deren Saiten verlorengegangen sind. - Unter dem Einfluß der französiachen Mode vollzieht sich in der höfischen Welt des Deutschen Reiches im 11. Jahrhunderts ein bemerkenswerter Wandel: Die französische Mode erobert die deutschen Lande. Das Abrasieren der Bärte wurde als "Geschmacklosigkeit" empfunden... Das Seitenhaar wurde mit dem Kräuseleisen zu Locken gebrannt. Insgesamt legt die höfische Gesellschaft im 12. und 13. Jahrhundert Wert auf langes und lockiges Haar, besonders bei den Frauen. Das Lockengeringel ("reit" oder "geringelt") hält sich in den vornehmen Bürgerkreisen bis über das Mittelalter hinaus. Die Enden des Lockengeringels können ein-oder auswärts fallen. Im letzten Fall entsteht die Form einer großen Hobelspäne. So entstand auch die weitverbreitet Haartracht, der "spân". Im 12. und 13. Jahrhundert tragen die Frauen die eng- und krausgelockte Frisurenmode. Wie lang das gekrauste Haar am Rücken fällt, ist nicht ersichtlich. - b) Die Haare des Apostels Paulus entsprechen der Krause, die bis zum Ende des Mittelalters hin und noch später mit dem Kräuseleisen hergestellt, d.h. "gebrannt" wurde. Seine Haarkrause wirkt natürlich, da die kürzeren Haare am Oberkopf krauser sind als längere (Bartlänge-Mittelteil). Insgesamt prägt der Bart die Erscheinung des Apostel Paulus sehr. Was aber für den Barbier/Frisör der damaligen Zeit viel schwieriger gewesen sein dürfte, hatte der Bildschnitzer in Holz einfacher und realer gestalten können. - c) Die Frisur der klugen Jungfrau wird bestimmt durch langes, gekraustes und offenes Haar. Die Krause wird hier mit einem Kräuseleisen geformt oder durch "zöpfeln" der Haarsträhnen im nassen Zustand. Werden die getrocknenten Zöpfe geöffnet, sehen sie auch "gekraust" und wellig aus. Gehalten wurde die Frisur durch einen auf die Haare gesetzten Reif. Geschmückt werden kann der Metall- oder Lederreif mit Schmuck- und oder mit Halbedelsteinen, da ihr als Bürgersfrau edle Steine unerschwinglich sind oder ihr nicht zustehen oder gestattet sind (Kleiderordnung).

Inventory Number: BB216

Signature: Schriftzug (Rückseite: a) Magdeburg, Dom, Verkündigungsengel um 1240, © Jutta Brüdern, Braunschweig, Dt. Kunstverlag, München/Berlin;)

Signature: Schriftzug (Rückseite: b u.c) Magdeburg, Dom, Apostel Paulus als Kanzelträger, 1597, Kluge Jungfrau, um 1250, © Constantin Beyer, Weimar, Deutscher Kunstverlag, München/Berlin)

Image rights: Herr Zopfs Friseurmuseum