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Frierendes Mädchen |
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Ernst Barlach schuf „Das Frierende Mädchen“ 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, den der Künstler ganz zu Anfang noch begeistert begrüßt hatte. Aufgrund seines Alters wird er erst im Dezember 1915 eingezogen und nach zweimonatiger Ausbildung in Sonderburg zum Landsturmsoldaten auf Petition der Künstler Max Liebermann, Max Slevogt und August Gaul vorzeitig entlassen. Ab 1916 wird er zum Pazifisten, der in seiner Kunst dem Leid der Menschen nachspürt. Wir sehen das in einen schweren Umhang gehüllte Mädchen und können ihre Situation unmittelbar nachempfinden. Mit eingezogenen Schultern hebt das Mädchen die unter dem Umhang verborgenen Händen vor ihr Gesicht, ihr Blick geht verloren in die Ferne und sie macht keine Anstalten, der Kälte zu entfliehen. Vielmehr steht sie mit beiden Füßen auf dem Fleck; bringt ihre gesamte Haltung das Unausweichliche der Situation zum Ausdruck. Mit der Linienführung der schweren Gewandfalten betont Barlach die Ruhe und Geschlossenheit der Figur, zugleich lenkt er den Blick auf da Gesicht des Mädchens. Trotz der reduzierten Modellierung betonen ihre weichen Gesichtszüge ihre Verletzlichkeit, doch überwiegt insgesamt der Ausdruck stoischen Duldens. Literatur:
Inventarnummer: 1977-792 alte Inventarnummer: 1977/792 Abbildungsrechte: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf |
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