Deutsch
Name des Museums
Titel des Bildes
Zur letzten Objektsuche Zum Album hinzufügen

Koffer

Objektbezeichnung:Koffer
erweiterte Objektbezeichnung:Spurensicherungskoffer, Tatortkoffer
Hersteller:Wira
Ort:Berlin
Datierung:1920 - 1950
Maße:B: 33,5 cm, T: 21 cm, H: 8 cm (mit Niete)
Material:Holz (Koffer)
Textilien (Bespannung)
Metall (Griff, Verschlüsse, Beschläge)
Leder (Riemen Einlegeboden)
Der Spurensicherungskoffer ist aus Holz gefertigt und auf der Außenseite mit einer textilen Bespannung in rotbrauner Lederoptik sowie Beschlägen, einem Griff und zwei Verschlüssen aus Metall versehen. Eine Metallplakette unterhalb des Griffs weist auf den Hersteller "Wira Spezialhaus für Kriminalistik Berlin N.W.6" hin.
Innen besitzt der Spurensicherungskoffer einen hölzernen Einlegeboden, der sich - wie auch die Deckelinnenseite - durch verschiedene Fächer auszeichnet. Metallriegel verhindern jeweils das Herausfallen der einzelnen Werkzeuge und Hilfsmittel. Ein an der Deckelinnenseite befestigter Holzblock mit runder Einschiebevorrichtung weist auf der Außenseite den Stempel "Ges. Gesch." für eine gesetzlich geschützte Marke auf.

Um an einem Tatort Spuren sichern zu können, ist der Koffer mit verschiedenen Utensilien zur Täteridentifizierung bestückt. Auf der Deckelinnenseite ist ein Zollstock mit der Aufschrift "1 Meter" fixiert. Im Einlegeboden, der einen Stempel mit der Herstellerangabe aufweist, ist ein Abroller befestigt. Mit Hilfe eines Lederriemens lässt sich eine Holzplatte herausnehmen, die auf der einen Seite mit einem schwarzen Pulver zur Fingerabdruckidentifizierung beschichtet ist. Eine Tube aus Aluminium mit Schraubverschluss aus Kunststoff befindet sich in einem Fach mit herausschwenkbaren Holzdeckel. Am Tubenverschluss quillt eine dunkelbraune, inzwischen hartgewordene Paste heraus. In zwei weiteren Fächern links neben dem Einlegeboden befinden sich eine kleine Flasche und eine Dose aus Aluminium, die jeweils mit einem Schraubverschluss versehen sind. In der Dose sind Reste eines schwarzen Pulvers zur Fingerabdruckidentifizierung vorhanden. Der weitere Inhalt des Koffers setzt sich aus zwei gleichartigen, aus Aluminium gefertigten Leichenlöffeln, einer Schere und einer aufklappbaren zweiteiligen Lupe zusammen. Neben diesen Instrumenten ergänzen ein Briefumschlag mit der handschriftlichen Notiz "Spurensicherungskarten!", in dem sich zwei Kunststoffplatten befinden, sowie eine Karte zur Tatortbefragung und ein Heftchen "Neuß´s Farbblätter (...) Fingerabdruckschwärze" mit Farbplättchen und dem Herstellernachweis "Hergestellt ... Bruckmann KG. München" das Spurensicherungsset. Der Spurensicherungskoffer stammt aus einer ländlichen Kriminaldienststelle in Schleswig-Holstein und war zwischen 1920 und 1950 in Gebrauch.

Inventarnummer: 2010VK331

Abbildungsrechte: Freilichtmuseum Molfsee - Landesmuseum für Volkskunde