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Lesende Dame |
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Nachdem Emil Nolde 1904 im Großherzoglichen Museum für Kunst und Kunstgewerbe in Weimar die Gelegenheit hatte, Werke von Paul Gauguin und Vincent van Gogh kennenzulernen, fühlte er sich herausgefordert vergleichbares zu schaffen und eine eigenständige Bildsprache zu entwickeln. Im Sommer 1906 malte er auf Alsen, wo er mit seiner Frau seit drei Jahren die warmen Monate zu verbringen pflegte, erste Blumen- und Gartenbilder.Sein Duktus ahmt die Kraft der Natur nach, das wilde, ungeordnete Wachsen der Vegetation. Die kräftigen Farben, die die Blumen selbst, gesteigert durch das Sonnenlicht, hervorbringen, gibt die Auswahl seiner Palette vor. Sie geben ihm am unmittelbarsten die ursprüngliche Natur wieder. Die Bilder scheinen aus dem Inneren heraus zu leuchten. In Lesende Dame fasst er den Bildausschnitt eng, so dass alle Motive gleichwertig sind. Damit steht ? trotz des Bildtitels ? nicht die lesende Frau im Zentrum. Sich scheinbar vom Maler unbeobachtet fühlend, nähert sich Ada in langem weißem Kleid dem Geschehen, vertieft in die Lektüre eines Buches. Die Lesende dient nicht als Größenmaßstab, sondern trägt dazu bei, die Szene zusätzlich zu beleben. Die unruhig gegeneinander gesetzten Farbstriche erfahren einen Kontrapunkt im Mauerwerk des Gebäudes, das ausschnitthaft den rechten oberen Bildbereich begrenzt. Doch das Werk vermittelt keine gesetzmäßige Gliederung in Vorder-, Mittel- und Hintergrund, vielmehr legt sich die Farbe wie ein ornamentales, flächig gebundenes Muster über den Bildträger. Q: Ulrike Wolff-Thomsen: Emil Nolde, in Kunsthalle zu Kiel - Die Sammlung, Kiel 2007, S. 268. Literatur:
Inventarnummer: 632 Signatur: bezeichnet und datiert (u. r.: E. Nolde / 1906) Signatur: bezeichnet (a. d. Keilrahmen: Emil Nolde: Lesende Dame) Abbildungsrechte: Kunsthalle zu Kiel
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