Deutsch
Name des Museums
Titel des Bildes
Zur letzten Objektsuche Zum Album hinzufügen

Der heilige Sebastian

Objektbezeichnung:Druckgrafik
Sachgruppe:Druckgrafik
Künstler:
Baldung, Hans
Datierung:1514
Maße:B: 23,5 cm, H: 31,4 cm (Blatt)
Material:Papier
Technik:Holzschnitt
Stil:Renaissance
Auf einer Anhöhe ist der verrenkte Leib des Heiligen mit Stricken an einen Baum gebunden. Mehrere Pfeile haben seinen Körper durchbohrt. Ein Pfeil hat seine Füße übereinander fixiert. Zwar sinkt sein Körper zur Seite, doch vor allem die Fesselung seines hoch gereckten rechten Armes an das Astwerk verhindert ein Zusammensacken seines Oberkörpers. Sein Kopf ist nach vorn gefallen, sein Mund geöffnet, die Augen sind geschlossen. In einer rahmenden Wolkengloriole, die sich aus der Landschaft zu entwickeln scheint, schweben sechs trauernde Putti. Der oberste hält ein Tuch, um die Seele des Heiligen zu empfangen. Als Hinweis auf den Übergang öffnet Sebastian seine Hand dem Himmel entgegen. Baldung zeigt den durch Gewalteinwirkung gebrochenen Körper eines älteren, bärtigen Mannes, aus dem Kraft und Spannung gewichen sind. Das Gesicht zeugt von den erlittenen Qualen. In einem Verzweiflungsgestus hebt ein Putto seine Hände, während ein anderer mit gefalteten Händen für den Sterbenden betet. Der spitz abgebrochene Baumstumpf nimmt als Vanitassymbol auf den Tod Bezug. Die Pfeile galten als Symbol plötzlicher Krankheit. Da der von Pfeilwunden bedeckte Körper des Heiligen dem der Pestkranken glich, suchten zu Zeiten der Pest die Menschen beim heiligen Sebastian Schutz und Trost.
(nach Melanie Kahl / Claudia Nickel / Traudgard Dingeldein, in: Ausst.-Kat. Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kunsthalle zu Kiel 2004, S. 175)

Literatur:
  • Kuder, Ulrich / Bärbel Manitz / Walter Sparn: Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kiel, 2004

Inventarnummer: A.B. 76

Signatur: bezeichnet und datiert (u. r. auf einer Tafel: HGB / 1514; letzte Ziffer unleserlich)


Ikonographie:     
Christliche Religion