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Das Urteil des Paris |
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Paris war als Kleinkind auf dem Berg Ida ausgesetzt worden, da seine Mutter geträumt hatte, sie bringe einen Feuerbrand zur Welt, der Troja vernichten werde. Der Hirte Agelaos zog Paris auf, der zu einem unvergleichlich schönen Jüngling heranwuchs. Eris aber, die Göttin der Zwietracht und Schwester des Kriegsgottes Ares, warf aus Zorn darüber, dass sie nicht eingeladen worden war, bei der Hochzeit des Peleus und der Thetis einen goldenen Apfel mit der Aufschrift ?Der Schönsten? unter die versammelten Göttinnen. Es kam zum Streit um diesen Schönheitspreis, der von Hera, der Gattin des Zeus, von Athene, der jungfräulichen Göttin der Weisheit und des Krieges, und von der Liebesgöttin Aphrodite beansprucht wurde. Hermes führte, um Paris entscheiden zu lassen, die drei Göttinnen zum Ida. Hera versprach ihm Macht, Athene Kriegsruhm, Aphrodite aber die schönste Frau der Welt. Paris, um Helena, die Gattin des Königs Menelaos von Sparta, zu gewinnen, entschied sich dafür, Aphrodite den Preis zu geben, und löste so den Trojanischen Krieg aus. Der Sagenstoff aus Homers Ilias wurde schon in der Antike unterschiedlich interpretiert, aber auch korrigiert. Die ganze Geschichte sei nur eine Halluzination des Paris gewesen, meinte Antikleides (um 300 v.Chr.). Die Auffassung, Paris habe geträumt und sei von Hermes schlafend angetroffen worden, vertrat nach Cassius Dio Cocceianus (um 163-um 235) auch Guido de Columna in seinem verbreiteten Trojaroman Historia destructionis Troiae (1287). Guido versuchte, die Handlung von allem Mirakulösen zu befreien. In seinem Roman verirrt sich Paris auf der Jagd, legt sich ermüdet nieder, imaginiert träumend das erotische Geschehen und modelliert es nach seinen Vorstellungen. Altdorfer setzt Paris, als ruhenden Pol und gleichsam als inneres Auge, den der ebenfalls bärtigen Götterboten Hermes, mit Kerykeion (Heroldstab) und Krone, zu wecken versucht, ins Zentrum und ordnet die drei Göttinnen in verschiedenen Posen um ihn herum an: Hera, nur mit einem Schal bedeckt, mit hochgesteckten Haaren und einer Halskette, Aphrodite als Rückenakt mit dem Erosknaben und vor dem Brunnen die junge Athene. Wie Paris kann der Betrachter die Darstellung zu seinem inneren Bild machen. Lit: nach Melanie Ucke, in: Ausst.-Kat. Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kunsthalle zu Kiel 2004. Literature:
Inventory Number: A.B. 53 Signature: bezeichnet (u. l. auf Täfelchen: AA)
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