Die kleine Kupfertafel präsentiert den Gottorfer Herzog Friedrich III. (1597–1659) vor dem Neuwerkgarten nördlich des Schlosses. Trotz der geringen Größe zeigt das Bild den damaligen Garten ausführlich: Links vom Stab des Herzogs ist das Globushaus im persischen Stil zu sehen. Es ist die einzige zeitgenössische Darstellung des Globushauses. Davor erstreckt sich der Herkulesteich, mit der Brunnenfigur des Herkules im Kampf mit der Hydra zwischen Stab und Stiefel. Der kleine Kuppelbau dahinter ist das Kleine Lusthaus. Die rechten Gebäude sind nicht exakt zu bestimmen, wahrscheinlich handelt es sich um ein Pomeranzenhaus (Orangerie).

Auch die Kleidung des Herzogs ist detailreich und kostbar, eine Besonderheit ist die Verwendung von Goldfarbe, beispielsweise an den Knöpfen und Schleifen.

Das Miniaturbildnis geht auf ein (lebens-)großes Porträt zurück, möglicherweise entstand die Miniatur erst nach dem Tod des Herzogs. Die Zuschreibung an Jürgen Ovens und auch die Identifizierung des Dargestellten als Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf erfolgte erst nach dem Ankauf des kleinen Gemäldes 1988 und gilt heute als gesichert.

Literatur:

• Jahrbuch des Schleswig-Holsteinischen Landesmuseums Schloss Gottorf. Neue Folge, Bd. II, 1988-1989. Neumünster 1990. (Seite: 101)
• Jürgen Ovens (1623-1678). Maler in Schleswig-Holstein und Amsterdam. (Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte 147), Petersberg 2017. (Seite: 95ff., 372)
• Adam Olearius. Neugier als Methode. Tagungsband zur internationalen Tagung „Der Gottorfer Hofgelehrte Adam Olearius. Neugier als Methode?“, Schloss Gottorf, Schleswig, 24.–27. Juni 2015.

Inventarnummer: 1988-1260
alte Inventarnummer: 1988/1260

Signatur: Aufkleber Wo: Rückseite (teilweise abgerissen) Was: Auktionsaufkleber des Londoner Hauses Harari & Johns Limited

Fotograf: C. Dannenberg

Abbildungsrechte: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf

Ikonographie:

Herrscherbildnis, Staatsporträt     ganzfiguriges Porträt