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Allegorie auf die Erbfolge des Gottorfer Herzoghauses

Objektbezeichnung:Gemälde
Sachgruppe:Malerei
Künstler:
Ovens, Jürgen
Datierung:1646
Maße:Gesamt: Höhe: 82 cm; Breite: 67,4 cm
Rahmenmaß: Höhe: 98 cm; Breite: 83 cm; Tiefe: 5 cm
Material:Eichenholz
Eichenhölzer
Eiche
Technik:Öl
Ölfarbe
Ölmalerei
Sammlung:Gemäldesammlung
In einer Landschaft vor Bäumen sehen wir die Gottorfer Herzogin Maria Elisabeth, umringt von vier Söhnen. Vor ihr sitzt der älteste Sohn, Friedrich, und designierte Nachfolger Herzog Friedrichs III. Er umfasst das überquellende Füllhorn, das Fruchtbarkeit, Glück und Überfluss symbolisiert, und blickt als einziger direkt zum Betrachter. Der Lorbeer rechts steht für Ruhm und Frieden. Der zweite Sohn wendet sich dem kleinen Prinzen August Friedrich im Zentrum des Bildes zu, dessen Geburt im Mai 1646 vermutlich der Anlass für das Gemälde war. Zur Rechten der Herzogin ist der dritte Sohn Christian Albrecht dargestellt, der später wirklich die Erbfolge antreten sollte. Mit vier Söhnen ist die Erbfolge des Herzoghauses auf jeden Fall gesichert.
Die Szenerie spielt in einer arkadischen Landschaft, die Kinder sind nur mit Tüchern lose bekleidet. Auch das Kleid der Herzogin entspricht nicht der zeitgenössischen Mode, sondern verweist auf den flämischen Einfluss im Werk Ovens. Das Gemälde ist also weniger ein naturgetreues als vielmehr ein allegorisches Gruppenporträt auf eine glückliche Zukunft des Gottorfer Herzogshauses.

Das Gemälde ist vermutlich die früheste Arbeit von Jürgen Ovens (1623–1678) für den Gottorfer Hof. Es ist demonstrativ auf dem Füllhorn signiert und 1646 datiert, weshalb vermutet werden kann, dass der Künstler dieses Gemälde anlässlich der Geburt des Prinzen als gezielte Bewerbung für den Gottorfer Hof gemalt hat. Zu diesen Zeitpunkt leben vier Söhne des Herzogspaares, drei sind schon im Kleinkindalter verstorben. An sie wird trotzdem erinnert, sie sind im Bildhintergrund zu sehen. Der mit Efeu umrankte Baum symbolisiert die beständige Liebe, über den Tod hinaus.
Jürgen Ovens wurde in Tönning geboren und erhielt seine Ausbildung in der Werkstatt Rembrandts in Amsterdam, wo er zum anerkannten Maler avanciert. Er pendelt fortan zwischen der Metropole Amsterdam und dem Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf. Von 1646 an bis zu seinem Tod wird Ovens der wichtigste Maler im Dienst der Gottorfer Herzöge.

Literatur:
  • Jahrbuch des Schleswig-Holsteinischen Landesmuseums Schloss Gottorf. Neue Folge, Bd. I, 1986-1987. Neumünster 1988. (Seite: 99)
  • Jürgen Ovens (1623-1678). Maler in Schleswig-Holstein und Amsterdam. (Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte 147), Petersberg 2017. (Seite: 44ff.; 385)

Inventarnummer: 1986-2067
alte Inventarnummer: 1986/2067

Signatur: signiert und datiert Wo: Füllhorn Was: Ao 1646 J. Ovens

Abbildungsrechte: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf


Ikonographie:     symbolische Darstellungen, Allegorien, Embleme der Kunst