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Marienkrönung (Fragment aus dem Alabaster-Altar Groß Grönau) |
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Das Alabasterrelief mit der Darstellung der Marienkrönung gehört zu einer Serie und stammt ursprünglich aus dem Altar von Groß Grönau. Die übrigen Relieftafeln zeigen einen Gnadenstuhl (Inv.-Nr. 1910-233), die Verkündigung an Maria (Inv.-Nr. 1910-237), die Anbetung der Hl. Drei Könige (Inv.-Nr. 1910-235) und Mariä Himmelfahrt (Inv.-Nr. 1910-234). Ursprünglich gehörten noch Darstellung von Johannes dem Täufer (bislang verschollen) sowie von Johannes dem Evangelisten dazu (nicht ausgestellt). Hier ist die Krönung von der Gottesmutter Maria nach ihrer leiblichen Auffahrt in den Himmel dargestellt. Die Idee von der Krönung Marias geht einher mit ihrer Anrufung als „Himmelskönigin“ und fand seit dem 12. Jahrhundert weite Verbreitung in der Glaubenspraxis und in der Bildenden Kunst. Eher selten ist dagegen die Krönung Mariens durch die Trinität bzw. die Dreieinigkeit Gottes in drei Personen Gottvater, Jesus und dem Hl. Geist. Im originalen Zustand waren die Reliefs reich bemalt und teilweise vergoldet, wie die Reste der originalen Fassung deutlich erkennen lassen. So zeigen die Kronen, Haar und Bart von den drei Personen Gottes und das Haar und die Krone Mariens ebenso wie der Hintergrund Reste der Vergoldung. Die Gewänder der Trinität und Mariens sind weiß und mit Goldborten gesäumt. Alle Mantelfutter sind rot gefasst, die Innenseiten der Tuniken sind blau (beim Heiligen Geist und Gottvater am Kragenausschnitt sichtbar).Der Himmelsthron Marias steht auf einem grün bemalten Grund mit den , für englische Alabastertafeln typischen "Daisy patterns". Ungewöhnlich ist der Nimbus der Maria: er ist blau gehalten und mit weißen Linien versehen, auf die ein dünner roter Strich gesetzt wurde. Einen ähnlichen Nimbus der Maria gibt es nach Markus Schlicht nur mehr auf einer Marienkrönung im Pariser Musée de Cluny. Alabasterreliefs wurden im spätmittelalterlichen England in großem Umfang hergestellt, ihre Blütezeit lag zwischen dem 14. und frühen 16. Jahrhundert, die größte Produktionsstätte war Nottingham. Die meist kleinen Relieftafeln wurden nach ganz Europa exportiert und in der Regel als mehrteilige Folge in einem Altar präsentiert, dessen Schrein dann vor Ort hergestellt wurde. Während der Großteil der Tafeln in England der Reformation zum Opfer fiel, blieb diese Folge aus Groß Grönau erhalten und wurde 1910 für das Thaulow-Museum erworben. Das später erworbene Relief mit der Auferstehung Christi (Inv.-Nr. 1952-13) gehört nicht zu dieser Serie. Literatur:
Inventarnummer: 1910-236 alte Inventarnummer: 1910,236, 1910/236 Fotograf: C. Dannenberg Abbildungsrechte: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf
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