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Der Lobgesang des Simeon (Simeon, das Jesuskind haltend, singt das "Nunc dimittis" im Tempel) |
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Das großformatige Gemälde „Der Lobgesang des Simeon“ ist um 1651 zu datieren und stammt vom Gottorfer Hofmaler Jürgen Ovens (1623-1678). Der aus Tönning gebürtige Ovens, der in Amsterdam in der Werkstatt Rembrandts ausgebildet wurde, ist der wichtigste Barockmaler Norddeutschlands. Sein künstlerisches Wirken in der Weltmetropole Amsterdam und am Gottorfer Hof steht stellvertretend für den reichen transnationalen Kulturtransfer im 17. Jahrhundert zwischen den diversen Ländern an Nord- und Ostsee. Bei dem vorgestellten Werk von Jürgen Ovens, handelt es sich um eine eigenhändige Wiederholung bzw. Zweitfassung eines Gemäldes in der Kieler Kunsthalle. Ovens malte eine Szene aus dem Neuen Testament, nach dem Lukasevangelium, die sogenannte „Darstellung des Herrn“. Bei dieser Zeremonie, wird nach jüdischem Glauben der erstgeborene Sohn im Tempel Gott geweiht. Als, laut Lukas, diese Erstgeburtsweihe bei dem kleinen Jesus vollzogen wurde, erkannte der Prophet Simeon in ihm den Messias und pries das Kind mit einem Lobgesang. Eben dieser Moment ist von Ovens eindrucksvoll in Szene gesetzt worden. Bildfüllend ist die mächtige Gestalt des greisen Simeon in golddurchwirktem Priestermantel wiedergegeben. Auf einem Tuch trägt er wie einen kostbaren Schatz das Christuskind und singt, mit zum Himmel erhobenen Augen, das sogenannte „Nunc dimittis“: „Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel“. Ovens konzentriert sich vor dem dunklen Bildfond ganz auf den Propheten und das auffällig lebensnah gezeigte Christuskind, das von göttlichem Licht beschienen ist und aus sich selbst zu leuchten scheint. Links im verschatteten Bereich sind Maria und Joseph gerade noch zu erkennen. Es handelt sich hier um ein bedeutendes, frühes Werk des Malers, das in der dramatischen Licht-Schatten-Wirkung noch deutliche Anleihen an die Werke seines Meisters Rembrandt und auch an Arbeiten von Jan Lievens zeigt. Inventarnummer: 2020-36 alte Inventarnummer: 2020/36 Abbildungsrechte: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf
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