Gaserhitzer

In den 1920er Jahren stellte der Anschluss an ein flächendeckendes Leuchtgasnetz in den größeren Städten und Gemeinden keine Seltenheit mehr da. Der Zugang zu dieser neuen Energiequelle wurde schnell für den Plättvorgang genutzt. Auf Grund des gefährlichen Umgangs mit Gas, das bei unsachgemäßer Verwendung zu Gasvergiftungen und -explosionen führen konnte, sollten sich die Gasbügeleisen nicht dauerhaft etablieren.

Die ersten Modelle besaßen auf der Rückseite des Bügelkörpers eine große Öffnung, die über die offene Flamme eines Gasofens gestülpt wurde. Bei dem vorliegenden Gaserhitzer wurde statt des Hohlkörpers jedoch die Bügelsohle von unten erwärmt. Die Gaszufuhr erfolgte über einen Gummischlauch, der mit einem ovalen Brennstab verbunden ist. Als Herstellerangabe sind die Bezeichnung "PROMETHEUS" und die Modellnummer "530A" eingegossen. Der vorliegende Gaserhitzer stammt aus einer holsteinischen Privatsammlung, die dem Volkskunde Museum 2006 geschenkt wurde.

Literatur:

• Strobel, Marianne: Alte Bügelgeräte. Eine Kulturgeschichte des Bügelns, München: J. Strobel & Söhne GmbH & Co., 1987

Inventarnummer: 2010VK141

Abbildungsrechte: Freilichtmuseum Molfsee - Landesmuseum für Volkskunde