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Das Bild zeigt eine einsame, somnambule und hochaufgerichtete männliche Gestalt an einem ortlosen Ort mit einem gesichtslosen Antlitz, deren rechter Arm in einer gewaltigen runden Schwingung zum Mund geführt wird. Die Heftigkeit dieses Tuns wird durch die doppelte, staccatoähnliche Handbewegung noch zusätzlich unterstrichen. Das rechte Bein weist eine in gebrochenen Rosatönen gehaltene Unterschenkel-Fuß-Formation auf, die an eine A transparenten Stiefel aber zugleich auch an Verletzungen denken läßt. Dieser Körperteil unterscheidet sich deutlich von der in schwarzen und grauen Tönen gemalten Restgestalt. Die Konturen dieser Gestalt sind tuscheartig, locker und offen wiedergegeben. Teilweise scheint es sich dabei um Schatten zu handeln. An der rechten Bildrandmitte erkennt man ein männliches, von einem spitzen Hut bedecktes Profil und darüber die Andeutung eines kleinen, angeschnittenen Hauses. Im unteren Teil begegnet einem eine weitere, nicht näher zu definierende Skizze. Das Ganze befindet sich in einem nicht näher definierten Raum. Insgesamt wirkt die Erscheinung unheimlich und bedrohlich. Wie bei allen seinen auch späteren Bildern verweigert sich auch dieses eindrucksvolle Gemälde einer klaren und eindeutigen Interpretation. Im Gegenteil, es bleibt etwas Ungefähres und Traumhaftes bewahrt. Dennoch scheint die große, theatralische Geste, die zu einer Handlung ansetzt, wieder zum Handelnden selbst, d. h. zu seinem Mund bzw. seiner Sprache als ein aktives, das Tun unterstützendes Element zurückzuführen. Man könnte denken, daß hier jedes aktive Tun eines Menschen letztlich und in welcher Form auch immer, wieder zu ihm zurückkehrt. Sein Handeln hat immer auch Folgen für ihn selber. Dieses hermetische Werk gleicht einer unheimlichen, beängstigenden Vision, deren Vollendung sich aber erst im Betrachter zu vollziehen vermag. Es ist gerade dieses Uneindeutige der Werke Max Neumanns, die ihre eigentliche Qualität ausmacht. Inventarnummer: 2008-125 Signatur: signiert und datiert (o. l.: Juli 1982/ Max Neumann) Abbildungsrechte: Kunsthalle St. Annen
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