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Junger Kavalier mit Federhut und Degen |
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Mit leichtem und doch energischem Federstrich bringt Guercino die Tusche auf sein Papier. Zug um Zug umreißt er die Gestalt eines Mannes in Dreiviertelfigur, aus geringer Distanz erfasst er dessen weltläufige Erscheinung, seine bewegte, nahezu tänzerische Attitude. Kein Zweifel: Ein »cavaliere« ist dort zu sehen, ein selbst- und standesbewusster junger Mann adeliger Herkunft, dessen souveränes Auftreten den Künstler offenkundig dazu herausgefordert hat, seine ganze zeichnerische Kraft aufzubieten, um ihn in wenigen Augenblicken und dennoch für die Ewigkeit auf das Blatt zu bannen. Rasche Striche füllen die Gestalt, Kontur und Binnenzeichnung sind kaum voneinander getrennt und zeugen so von der außerordentlichen Geschwindigkeit, aber auch von der Sicherheit, mit der Guercino zu Werke ging. Bauschige Beinkleider, ein ebensolches Gewand mit Spitzenkragen und insbesondere ein hoher, stolz in die Stirn geschobener Federhut werden mit knappstem graphischem Ausdruck hervorgebracht und charakterisieren gleichwohl trefflich das Aussehen und Wesen des Kavaliers. Der Mann hält einen Degen im Arm, seine rechte Hand deutet mit lässiger Geste nach links aus dem Bild, beinahe scheint der gezeichnete Finger dort den Blattrand berühren zu wollen. Unterstützt wird dieser magistrale Umgang mit den zeichnerischen Techniken durch eine Lavierung, die der Künstler ohne Zögern, gleichsam atemlos und mit entschiedenen Pinselschwüngen auf das Zeichenblatt geworfen hat. Q.: Kunsthalle zu Kiel: Die Sammlung, Kiel 2007, S. 38. Literatur:
Inventarnummer: AB.Hz. 39 Signatur: bezeichnet (auf alter Montierung u.l.: Guercino da Cento (v. fremder Hd.)) Signatur: bezeichnet (a.d. Rücks.: Guercino (v. anderer fremder Hd.)) Abbildungsrechte: Kunsthalle zu Kiel
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