Aquarell "See in Holstein" des Künstlers Franz Lenk (* 21. Juni 1898 in Langenbernsdorf - † 13. September 1968 in Schwäbisch Hall), auf Papier. Das Bild hat der Künstler in geradezu klassischer ruhiger Weise aufgeteilt, in etwa ein Drittel Wasserfläche und zwei Drittel Himmel, getrennt durch einen zarten Waldsaum am Horizont, aus dem sich ein spitzer Kirchturm erhebt. Von links und rechts schieben sich Landzungen in den See, wobei die rechte, mit Häusern bebaute sich weiter vorschiebt als die linke. Im Vordergrund ragen einzelne Gräser aus dem Wasser, die sich darin spiegeln. Dieses späte Werk von Franz Lenk, einem bedeutenden Künstler der Neuen Sachlichkeit im Kreise von Alexander Kanoldt und Georg Schrimpf, lebt mit seinem zeichnerischen, gegenstandsakkuraten Charakter noch aus dem Erbe der beruhigten, kühlen Formensprache der späten 1920er Jahre. Die Aquarellkunst wird hier auf eine strenge Linie gebracht. Es entsteht eine leicht erstarrte, weit über den Moment hinaus gültige Ansicht eines Sees in Holstein, durch die helle zarte Farbigkeit in den Bereich des Imaginären gehoben. Das Topographische, die Ansicht einer Seelandschaft, die wir wohl in der Holsteinischen Schweiz vermuten dürfen, gewinnt auf diese Weise artistischen Charakter. Das Bild ist in einen breiten braunen Holzrahmen gefasst.

Literatur:

• Franz Lenk 1898 – 1968. Retrospektive und Dokumentationen. (Seite: 133)

Inventarnummer: 1976-33
alte Inventarnummer: Holstein 8; LH 33-1976

Signatur: monogrammiert und datiert Wo: u. r. ligiert Was: 1954 FL

Abbildungsrechte: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek - Landesgeschichtliche Sammlung

Ikonographie:

See     Wald     Kirchturm     Bauernhof, abgelegenes Haus

Dargestellter Ort:

Schleswig-Holstein