Der nach dem Ritter Otto von Salzau benannte Rittersitz Salzau wurde erstmals in der 2. Hälfte des 13. Jhd. erwähnt. Wulf Blome kaufte 1758 das Gut mit dem 1740 erbauten dreiflügeligen Herrenhaus. Von 1825-1829 ließ Otto Blome das barocke Herrenhaus durch Aufstockungen bedeutend erweitern. Dadurch erhielt der Hauptflügel ein flacheres Dach und die Seitenflügel Flachdächer. Bei nach 1850 erfolgten weiteren Umbauten wurden auch die beiden mit Söllern versehenen niedrigen Ecktürme mit einem zusätzlichen Geschoss mit hohen Fenstern und Flachdach versehen. Dieses Gebäude brannte 1881 ab und wurde im Auftrag von Otto Blome in den folgenden 2 Jahren durch den Architekten J.E. Mose durch ein pompöses Herrenhaus im klassizistischen Stil ersetzt. Es ist ein zweieinhalbgeschossiger Putzbau mit stark zurücktretendem Mittelteil und vorgelagerter breiter Freitreppe. Auf jeder Seite schließen sich zwei vierachsige Flügelbauten an, denen sich wwiederum niedrigere Seitenflügel anschließen. Der gesamte Baukörper wird beiderseitig durch vieleckige Flankentürme mit Kuppeldach und Laterne abgeschlossen. Auf dem turmartig überhöhten Portalrisalit ist der Wahlspruch "FIDUS ET AUDAX" und darüber das überdimensionierte Blomesche Wappen angebracht. Die Gartenseite des Herrenhauses ist im Gegensatz dazu schlicht und flach ausgebreitet zwischen den Flankentürmen. Das im 3. Reich requirierte Gebäude ging 1945 im Erbgang an Thun-Hohenstein und war zu dieser Zeit mit Flüchtlingen belegt. Nach 1964 hatte das inzwischen leer stehende Gebäude mehrere Eigentümer, bis es 1986 an das Land Schleswig-Holstein verkauft wurde. Bis 2011 war im Herrenhaus das Landeskulturzentrum Salzau untergebracht, diente später auch als luxuriöse Flüchtlingsunterkunft und steht danach seitens des Landes zum Verkauf. Bis heute zeigt sich der Gebäudekomplex äußerlich unverändert in dem Zustand von 1881.
Das Aquarell zeigt die Gartenseite des Herrenhauses, wie es nach 1850 und bis 1881 ausgesehen hat.

Literatur:

• Gutshöfe und Herrenhäuser in Schleswig-Holstein. (Seite: 491-495)
• Schlösser und Herrenhäuser in Schleswig-Holstein. (Seite: 124-127)

Inventarnummer: Salzau 9
alte Inventarnummer: B 3-1967

Signatur: unbezeichnet

Abbildungsrechte: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek - Landesgeschichtliche Sammlung

Ikonographie:

Profanarchitektur     Gärten und Parks     Gärten und Parks

Dargestellter Ort:

Fargau-Pratjau